Fluchen, hupen, warten! Trams und Autos stehen sich auf dieser Chemnitzer Kreuzung im Weg
Chemnitz - Keine Baustelle, aber wieder täglich Staus: Auf der Brückenstraße in Höhe Straße der Nationen in Chemnitz versperren Autos zur Rushhour die Kreuzung, weil es Richtung Bahnhofstraße hakt. Folge: Fluchende Autofahrer, nervös klingelnde Straßenbahnlenker - und keiner kommt voran.

Die Stadt sieht für das Dauerproblem keine Abhilfe: "In den Hauptverkehrszeiten erreicht dieser Knotenpunkt aufgrund der Randbedingungen und trotz verkehrsabhängiger Steuerung zeitweise seine Leistungsfähigkeitsgrenze. Die Möglichkeiten, die Freigabezeiten für einzelne Ströme noch weiter zu erhöhen, sind erschöpft."
Die Fahrlehrer von der Chemnitzer Fahrschule "Andréplatz", Matthias Hetzel (56) und Thomas Schiener (36), sehen hingegen eine Mischung aus egoistischen Autofahrern und mieser Ampelschaltung.
"Natürlich lernt man in jeder Fahrschule, nicht in eine verstopfte Kreuzung einzufahren. Aber wer sich daran hält, steht unter Umständen sehr lange. Jeder ist sich selbst der Nächste - insofern ist das ein selbstverschuldetes Chaos."
Bei der Ampelschaltung widersprechen die Fahrlehrer der Stadt: "Die Ampeln müssten so eingestellt werden, dass der Verkehr in der Regel auch abfließt."


Die Baustelle der Neuen Johannisvorstadt ist an den ständigen Rückstaus nicht schuld. An der Augustusburger-/Bahnhofstraße sind dieser Tage erstmals sichtbare Hochbau-Fortschritte erkennbar. Bis 2025 entsteht hier ein achtstöckiger Komplex aus Läden, Büros, Garagen und einem Simmel-Supermarkt. Preis: rund 100 Millionen Euro.
Titelfoto: Uwe Meinhold