Flüchtlingsheim in Chemnitz wird reaktiviert: Im Januar kommen die ersten Asylbewerber
Chemnitz - Mitte Januar sollen die ersten Asylbewerber im neuen Erstaufnahmeheim in Chemnitz-Einsiedel eintreffen. Schon jetzt machen sich die Linken in Chemnitz Sorgen um die künftigen Bewohner im ehemaligen Pionierlager.

Rund 350 Personen sollen im Ortsteil unterkommen, überwiegend Ortskräfte aus Afghanistan und Familien. Dagegen regt sich Widerstand. Bis zu 200 Personen demonstrierten zuletzt in Einsiedel gegen die Flüchtlinge.
2015/16 hatten gar Tausende in Einsiedel gegen das Heim protestiert. Im April 2016 flogen Brandsätze auf das Gelände, erloschen aber von selbst.
Jetzt fragten die Linken bei der Stadt nach, wie es um die Sicherheit 2023 bestellt sei. Doch das Rathaus verwies auf Polizei und Landesdirektion. Stadtrat Klaus Bartl (72) ist enttäuscht: "Wir werden das Thema in den Ausschuss für Klima, Umwelt und Sicherheit bringen."
Die Landesdirektion Sachsen erklärte ihr Sicherheitskonzept auf TAG24-Nachfrage: Die Johanniter werden die Einrichtung betreiben. Geschulte Wachleute sollen innen, häufige Polizeistreifen außen für Sicherheit sorgen.



Flüchtlings-Welle ebbt nicht ab: Fast 18.000 Asylbewerber dieses Jahr in Sachsen

Ortsrätin Jennifer Petzl (36, Grüne) setzt auf dieses Konzept und freut sich, dass sich auch ehrenamtliche Helfer, darunter in Chemnitz lebende Afghanen, um die künftigen Bewohner in Einsiedel kümmern wollen.
Unterdessen kommen immer mehr Flüchtlinge nach Sachsen. 2021 zählte die Landesdirektion 10.222 Asylbewerber. Dieses Jahr werden es fast 18.000 sein.
Dazu kamen fast 59.000 Flüchtlinge aus der Ukraine, darunter 16.500 in der Obhut des Freistaats.
Titelfoto: Bernd Thissen/dpa, Maik Börner