Friedensdemo in Chemnitz: Tausende Schüler auf der Straße

Chemnitz - Am Montag jährt sich der Überfall des Deutschen Reiches auf Polen zum 86. Mal - der Beginn des Zweiten Weltkriegs. Der 1. September, in vielen Ländern als Weltfriedenstag begangen, wurde in Chemnitz zum Anlass für eine beeindruckende Aktion: Rund 2100 Schüler zogen unter dem Motto "Jugend für Frieden" rund um das Sportforum, um Flagge gegen Krieg und Gewalt zu zeigen.

Mehr als 2000 Schülerinnen und Schüler gingen am Montag in Chemnitz für Frieden auf die Straße.  © Sven Gleisberg

Die Idee dazu entstand im Gemeinschaftskundeunterricht am Sportgymnasium. Lehrer Ralph Jandt (61) schildert: "Oft beginnen wir mit einer Diskussion über aktuelle Nachrichten. Dabei kam auch der Song 'Drei Schüsse in die Luft' der Chemnitzer Band Kraftklub ins Gespräch."

Darin gehe es darum, dass viele nur schimpfen, aber niemand wirklich handelt. "Ich habe die Frage in den Raum gestellt – und sofort fanden sich Mitstreiter, die etwas bewegen wollten."

So formierte sich ein fünfköpfiges Organisationsteam, unter ihnen Schülerin Julia Ackermann (18): "Wir wollten daraus den Friedensgedanken entwickeln und ein sichtbares Zeichen setzen."

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Wöchentlich traf sich die Gruppe, knüpfte Kontakte zu anderen Chemnitzer Schulen - mit großem Erfolg.

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"Wir wollen ein sichtbares Zeichen setzen", sagt Julia Ackermann (18).  © Sven Gleisberg

Insgesamt neun Schulen beteiligten sich an Friedensdemo

Auch OB Sven Schulze (53, SPD) war bei der Friedensdemo vor Ort.  © Sven Gleisberg

Am Ende beteiligten sich neben dem Sportgymnasium acht weitere Schulen: darunter zwei Gymnasien, vier Oberschulen und zwei berufliche Schulzentren.

Besonders stark vertreten waren das Sportgymnasium mit 400 und das Kepler-Gymnasium mit 500 Schülern. Mit Bannern, Trillerpfeifen und bunten Flaggen machten sie sich für Frieden stark.

Auch Oberbürgermeister Sven Schulze (53, SPD) war vor Ort: "Ihr seid die Generation, die unsere Zukunft prägt - und ihr zeigt Verantwortung, indem ihr ein Zeichen für den Frieden setzt." Zudem trugen sechs Schülerinnen der Oberschule am Körnerplatz ein Gedicht vor. "Frieden heißt auch, dass jeder frei sein darf", so der Tenor der Gruppe.

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Der Demozug marschierte eine Runde um das Sportforum über die Werner-Seelenbinder-Straße und Reichenhainer Straße.

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