Aufregung um geplanten Solarpark in Chemnitz geht weiter

Chemnitz - Der Widerstand gegen den geplanten Solarpark in Chemnitz-Glösa wächst. Die neu gegründete Bürgerinitiative hat inzwischen Widerspruch gegen die geplante 26 Hektar große Anlage an der A4 eingelegt und plant juristische Schritte.

Ein Unternehmen aus München will auf einem Rapsfeld in unmittelbarer Siedlungsnähe einen riesigen Solarpark errichten.
Ein Unternehmen aus München will auf einem Rapsfeld in unmittelbarer Siedlungsnähe einen riesigen Solarpark errichten.  © Kristin Schmidt

Klar ist: Die Baugenehmigung für den Solarpark wurde bereits am 18. Juni 2024 erteilt – veröffentlicht wurde sie jedoch erst vor drei Wochen im Amtsblatt. Öffentlich diskutiert wurde sie nie. Ein Stadtratsbeschluss? Nicht nötig, sagt die Stadt – wegen neuer gesetzlicher Privilegien für Solarprojekte entlang von Autobahnen.

Doch genau das empfinden viele als Missachtung demokratischer Standards. Eine gewachsene Siedlung wird von einem Industrieprojekt eingegrenzt – ohne Dialog, ohne Vorwarnung, ohne Abwägung.

"Wir spielen als Menschen keine Rolle", sagt Katrin Scherwenk (59). "In den Gutachten steht etwas über Bodenschutz, Naturschutz, Lärm. Aber kein Wort über Mikroklima, Erholungswert oder Wohnqualität."

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Volker Kaufmann (78) ergänzt: "Wir hatten nie eine Chance, uns einzubringen. Wir wurden nicht informiert, nicht gefragt, nicht gehört."

Baubürgermeister Michael Stötzer (52, Grüne) hat die nachträgliche Veröffentlichung des Projekts im Amtsblatt angeordnet.
Baubürgermeister Michael Stötzer (52, Grüne) hat die nachträgliche Veröffentlichung des Projekts im Amtsblatt angeordnet.  © Kristin Schmidt

Ein internes Rathaus-Schreiben von Bauordnungsamtsleiter Tibor Stemmler, das TAG24 vorliegt, belegt immerhin: Die Verwaltung weiß, dass etwas schieflief. Die verspätete Veröffentlichung im Amtsblatt wurde nachträglich angewiesen – offenbar als Reaktion auf die öffentliche Kritik.

Titelfoto: Kristin Schmidt

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