Gibt's bald wieder mehr Sitzplätze im RE 6 zwischen Chemnitz und Leipzig?

Chemnitz - Immer wieder kommt es zu massiven Problemen auf der Chaos-Strecke zwischen Chemnitz und Leipzig. Seit Wochen ist der RE 6 mit deutlich weniger Platzkapazität unterwegs. Doch für das Problem könnte es schon bald eine Lösung geben.

Der RE 6 ist seit Ende März mit weniger Platzkapazität unterwegs.
Der RE 6 ist seit Ende März mit weniger Platzkapazität unterwegs.  © Sven Gleisberg

Als wären Verspätungen und Ausfälle nicht schon ärgerlich genug, stehen den Fahrgästen seit Ende März auch noch weniger Sitzplätze zur Verfügung. Der erste Waggon hinter der Diesellok war stets abgeriegelt.

Diese Maßnahme hatte das Eisenbahn-Bundesamts (EBA) angeordnet. Der Grund: Fahrgäste hatten sich über Diesel-Geruch im ersten Waggon hinter der Lok beschwert. Die Abgase zogen wohl über die Lüftungsanlage in das Zugabteil. Zu gefährlich, meinte das EBA. Seitdem ist der RE 6 mit einem nutzbaren Waggon weniger unterwegs. Ärgerlich, denn die Strecke gilt als stark frequentiert.

Doch nun ist eine Lösung in Sicht. Wie die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) mitteilt, soll künftig einfach ein weiterer leerer Waggon zwischen Lok und Doppelstockeinheit gesetzt werden.

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"Durch den größeren Abstand zur Lok sollen die Geruchsbelästigungen vermindert werden", so ein Sprecher der MRB. Heißt: Der Zug wird länger, hat aber wieder die ursprünglichen rund 344 Sitzplätze.

MRB will die Züge nach erfolgreichen Tests auf die Schiene bringen

Die Strecke zwischen Chemnitz und Leipzig ist stark frequentiert.
Die Strecke zwischen Chemnitz und Leipzig ist stark frequentiert.  © Sven Gleisberg

Derzeit sind Testfahrten geplant. Sollten diese erfolgreich verlaufen, sollen die Züge zeitnah auf der Strecke eingesetzt werden.

Die MRB teilt zudem mit: "Am Tag der Testfahrten kann es vereinzelt zu Einschränkungen - insbesondere in Form einer verminderten Sitzplatzkapazität - kommen. Fahrgäste werden rechtzeitig über die bekannten Informationskanäle - etwa den DB Navigator - informiert."

Eigentlich sollten zwischen Chemnitz und Leipzig längst Akku-Züge fahren. Weil der Hersteller Alstom aber nicht liefern kann, sind nun die aktuellen Doppelstockzüge unterwegs. Diese sorgten in der Vergangenheit aber immer wieder für Probleme, es kam zu zahlreichen Ausfällen und Verspätungen.

Immerhin: Die lang erwarteten Batterie-Züge sollen noch in diesem Jahr auf die Schiene gebracht werden.

Titelfoto: Sven Gleisberg

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