Grünen-Politiker sauer: Neuer Premiumradweg in Chemnitz nicht auf Google Maps zu finden

Chemnitz - Es ist das grüne Vorzeigeprojekt der Stadt Chemnitz: der millionenschwere Premiumradweg. Das Problem: Radfahrern wird die Radweg-Route nicht angezeigt. Ein Unding - finden die Grünen.

Auf etwa 13 Kilometern zieht sich der Premiumradweg durch Chemnitz. Vier Meter breit, schnell, sicher und völlig ohne Autoverkehr - doch auf Google Maps nicht auffindbar.  © Uwe Meinhold

Grünen-Stadtrat Joseph Israel (26) hakte im Rathaus nach: Warum ist der Premiumradweg nicht bei Google Maps eingezeichnet und wird den Nutzern auch nicht vorgeschlagen?

Die Antwort der Stadt: "Dem Verkehrs- und Tiefbauamt sowie weiteren beteiligten Ämtern der Stadtverwaltung Chemnitz stehen derzeit keine Ressourcen zur Verfügung, um digitale Karten- und/oder Auskunftsplattformen Dritter (wie zum Beispiel Google Maps) aktiv mit Daten zu versorgen oder gar regelmäßig zu pflegen."

Heißt im Klartext: Dem Rathaus fehlen Mitarbeiter, um die Daten bei Google Maps einzupflegen.

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Die Stadt Chemnitz trägt den neuen Premiumradweg erst nach und nach in ihre eigene Stadtkarte und ins Open-Data-Portal ein - sobald alles vermessen und offiziell freigegeben ist, heißt es.

Navi-Dienste, wie etwa Google Maps, sollen sich die Daten irgendwann selbst ziehen.

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Grünen-Politiker sauer: "Es ist ein Unding, dass Radwege einfach verschwiegen werden"

Grünen-Stadtrat Joseph Israel (26) suchte den Radweg auf Google Maps vergeblich - er sieht die Stadt in der Verantwortung.  © Uwe Meinhold

Weil der Radweg bei Google Maps unsichtbar bleibt, macht Joseph Israel der Stadt Vorwürfe: "Es ist ein Unding, dass große tolle Radwege wie der Premiumradweg den Nutzerinnen und Nutzern einfach verschwiegen werden. Die Stadt hat die Verantwortung, die zur Verfügung stehende Infrastruktur den Menschen bekannt zu machen."

Besonders ärgerlich für den Grünen-Politiker: Wann der Radweg bei Google Maps angezeigt wird, ist völlig unklar. Denn dazu müssen erst die Daten beim Open-Data-Portal oder der Stadtkarte abgefragt werden. Wann das passiert - unklar.

Bis dahin bleibt Radfahrern der neue Millionen-Weg bei Google verwehrt. "So kommt weder die Mobilitätswende noch die Digitalisierung der Stadt voran", schimpft Israel. Die Stadtverwaltung sollte ihr Vorgehen überdenken, fügt der 26-Jährige an.

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