Kritik an Polizeimaßnahmen bei Demos in Chemnitz

Chemnitz - Zwei Demos hielten am Wochenende Polizei und viele Chemnitzer in Atem. Einem Aufruf der "Freien Sachsen" zum Austritt Sachsens aus der Bundesrepublik ("SÄXIT") mit etwa 400 Teilnehmern stellten sich Antifaschisten unter dem Motto "Alle zusammen gegen den Faschismus - Für eine solidarische Welt" entgegen. Laut Polizei 550 Teilnehmer, die Organisatoren sprachen von 800.

Coretta Storz (37, Grüne) kritisierte die aus ihrer Sicht willkürlichen Polizeimaßnahmen.
Coretta Storz (37, Grüne) kritisierte die aus ihrer Sicht willkürlichen Polizeimaßnahmen.  © Kristin Schmidt

Die "Freien Sachsen" zogen vom Neumarkt rechts herum durch die Innenstadt - an der Reitbahnstraße, Theaterstraße und am Markt von Gegendemonstranten lautstark flankiert. Mehr noch als über die Teilnehmerzahlen stritten sich Teilnehmer danach über den Polizeieinsatz.

Momo Simon von "Chemnitz nazifrei" sprach von einer "kraftvollen Demonstration ohne Straftaten". Die Polizei aber erklärte, sie habe Versuche, den Aufzug zu stören, verhindert und 25 Personalien festgestellt.

Sieben Gegendemonstranten seien vermummt gewesen. Drei "Freie Sachsen" durften nicht mit einem Autokorso anreisen, weil ihre Fahrzeuge illegal umgebaut waren.

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"Chemnitz nazifrei" nannte die Polizeimaßnahmen "gezielte Schikane und Einschüchterung", nach dem Blockadeversuch sogar "Gewalt".

Die Polizei trennte im Chemnitzer Zentrum eine Kundgebung der "Freien Sachsen" von einer Gegendemonstration.
Die Polizei trennte im Chemnitzer Zentrum eine Kundgebung der "Freien Sachsen" von einer Gegendemonstration.  © Haertelpress/Harry Härtel

Coretta Storz (37, Grüne) kritisierte willkürliche Polizeimaßnahmen ebenso wie das Fernbleiben von Oberbürgermeister Sven Schulze (52, SPD).

Titelfoto: Montage: haertelpress/Harry Härtel, Kristin Schmidt

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