Maximalversorgung: Karl Lauterbach wertet Klinikum Chemnitz auf
Chemnitz - Große Worte von Gesundheitsministerin Petra Köpping (66, SPD): "Ich habe am Sonntag die Nachricht von Herrn Lauterbach erhalten, dass Chemnitz in den Status einer Universitätsklinik gehoben wird", verkündete sie am Montagabend live im MDR. Der Besuch von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (61, SPD) im Klinikum Chemnitz Anfang August scheint sich also als echter Erfolg erwiesen zu haben. Auf TAG24-Nachfrage ruderte das Sozialministerium am heutigen Dienstag jedoch etwas zurück.
Demnach soll das Klinikum Chemnitz keine Uniklinik mit vollumfänglichem Status werden. Doch was bedeutet das denn konkret?
Das Klinikum soll im Zuge der Krankenhausreform als regionales Zentrum aufgewertet werden: "Damit soll der Maximalversorger künftig beispielsweise die digitale Kommunikation der Kliniken in der Region organisieren, Versorgungsprozesse abstimmen und Pläne für Großschadenslagen ausarbeiten", heißt es dazu aus dem Sozialministerium.
Die umstrittene Krankenhausreform soll im Januar 2025 in Kraft treten und die Krankenhäuser finanziell langfristig entlasten.
"Dort werden diese Aufgaben auch für nicht-universitäre Versorger im Gesetz festgeschrieben und finanziert, was in der bisher geplanten Krankenhausreform nur für Universitätskliniken vorgesehen war", so eine Sprecherin des Klinikums.
Den vollen Status eines Uni-Klinikums erhalte Chemnitz dadurch aber nicht. Eine Uniklinik ist an die medizinische Fakultät einer Uni angegliedert und übernimmt Aufgaben in Forschung und Lehre. Derzeit werden am Klinikum im Rahmen eines Modellstudiengangs in Kooperation mit der Medizinischen Fakultät Dresden Medizinstudenten ausgebildet.
Köpping: "Das Klinikum Chemnitz wird jetzt auf ein völlig neues Level gehoben"
"Das Klinikum Chemnitz wird jetzt auf ein völlig neues Level gehoben", freut sich Köpping.
Der Deal sei ein großer Sieg für die Region, die damit eindrucksvoll beweist, dass Spitzenmedizin nicht nur an Universitätskliniken stattfindet.
"Wir konnten zeigen, wie essenziell es für die flächendeckende Sicherstellung der medizinischen Versorgung ist, dass auch nicht-universitäre Maximalversorger ihre Koordinierungsfunktion gesetzlich verankert und damit finanziert bekommen", betont Klinikums-Chef Martin Jonas (50).
Titelfoto: Kristin Schmidt