Montagsprotest in Chemnitz: Corona-Maßnahmen kaum noch ein Thema, dafür Ukraine-Krieg

Chemnitz - Corona-Protest am Montagabend in Chemnitz: Etwa 400 Menschen "spazierten" durch die Chemnitzer Innenstadt, mit Trillerpfeifen ging es einmal quer durch die City. Doch die "Spaziergänger" positionierten sich nicht nur gegen die Corona-Maßnahmen, auch der Ukraine-Krieg war ein Thema.

Am Montagabend "spazierten" wieder etliche Menschen durch die Chemnitzer Innenstadt.
Am Montagabend "spazierten" wieder etliche Menschen durch die Chemnitzer Innenstadt.  © Haertelpress

Gegen 18 Uhr versammelten sich etliche Personen auf der Straße der Nationen vor dem Theaterplatz. Anschließend zog der Protest-Zug durch die Innenstadt.

Auf den ersten Blick wurde klar: Die Corona-Maßnahmen stehen nicht mehr im Mittelpunkt dieser Bewegung. Vielmehr drehte es sich um den Ukraine-Krieg.

Ein Demonstrant schwenkte eine Fahne mit deutschen und russischen Nationalfarben, darauf ein Herz. Eine weitere Demonstrantin hatte ein Schild um, auf dem stand: "RAUS AUS DER NATO".

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Unterstützt werden die sogenannten Montagsproteste von der rechtsextremen Partei "Freie Sachsen". Deren Vorsitzender, Martin Kohlmann (44), outete sich bereits als Putin-Versteher, rechnete mit der Politik des Westens ab.

Bei einer Impf-Demo Anfang März sagte er: "Ich will diesen Krieg mit gar keinen Worten gut reden. Aber hier wurde ordentlich gezündelt, provoziert und gelogen."

Bei dem Protest-Zug wurde eine russisch-deutsche Fahne geschwenkt. Solidarität mit der Ukraine? Keine Spur!
Bei dem Protest-Zug wurde eine russisch-deutsche Fahne geschwenkt. Solidarität mit der Ukraine? Keine Spur!  © Haertelpress

Sachsen will viele Corona-Maßnahmen streichen

Die Maskenpflicht soll in Sachsen weitestgehend wegfallen. Nur im ÖPNV soll weiterhin die Maske Pflicht sein.
Die Maskenpflicht soll in Sachsen weitestgehend wegfallen. Nur im ÖPNV soll weiterhin die Maske Pflicht sein.  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Kein Wunder, dass sich die "Spaziergänger" nun andere Themen zum Demonstrieren suchen. Denn: Die Corona-Maßnahmen in Sachsen werden weitestgehend gelockert, die Maskenpflicht soll größtenteils wegfallen, Zutrittsbeschränkungen sollen ebenfalls der Vergangenheit angehören.

Die Corona-Lockerungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die Infektionen in die Höhe schießen. In Chemnitz gab's am Montag laut RKI 619 Neuinfektionen. Die Inzidenz liegt bei 2098,2. Allerdings: Eine Überlastung der Krankenhäuser scheint derzeit in weiter Ferne zu sein.

Trotzdem fällt durch zahlreiche Infektionen immer mehr Personal aus. Vor allem am Chemnitzer Klinikum und bei den Verkehrsbetrieben ist das zu spüren.

Titelfoto: Haertelpress

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