Nach Abschiebe-Irrsinn: Neue Bleibe-Petition für vietnamesische Familie gestartet

Chemnitz - Der Kampf gegen die Abschiebung des Pham Phi Son (65) geht weiter. Eine neue Petition, diesmal initiiert von seiner Frau, erzielte binnen kurzer Zeit mehr als 35.000 Unterschriften. Der gebürtige Vietnamese lebt in Chemnitz.

Familie Pham vergangenen Freitag bei der Demo gegen ihre Abschiebung in Chemnitz.
Familie Pham vergangenen Freitag bei der Demo gegen ihre Abschiebung in Chemnitz.  © Ralph Kunz

Seine Abschiebung war am Freitag ausgesetzt worden. Zuvor hatte die sächsische Härtefallkommission seine gerichtlich mehrfach angeordnete Ausreisepflicht bestätigt. Grund: Phams Aufenthaltstitel war erloschen.

Der Vietnamese kam 1987 als Vertragsarbeiter in die DDR. Nach der Wiedervereinigung war er geduldet, seit 2003 besaß er eine unbefristete Aufenthaltsberechtigung. Von 2009 bis 2011 arbeitete er in Vietnam.

2017 hatte das Verwaltungsgericht Chemnitz eine Beschwerde gegen seine Ausreisepflicht abgewiesen. Begründung: Er habe sich 2015/2016 elf statt erlaubte sechs Monate in Vietnam aufgehalten.

Das Oberverwaltungsgericht Bautzen führte in seinem Urteil von 2018 zudem aus, Pham habe hierzulande lange von ALG II gelebt, sein Lebensunterhalt sei also nicht gesichert gewesen.

Titelfoto: Ralph Kunz

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