Namenlose Fläche: Bekommt Chemnitz den Lutherplatz zurück?
Chemnitz - Die Fläche an der Charlotten-/Hans-Sachs-Straße in Chemnitz bekommt in der Grünanlagensatzung ihren alten Namen Lutherplatz zurück - allerdings nur für die interne Nutzung. Ein Straßenschild soll es nicht geben. Nun unternehmen CDU und die "Landeskirchliche Gemeinschaft Lutherplatz" einen neuen Anlauf für die Benennung des Areals.

Im Krieg zerstört und in der DDR großenteils überbaut, verlor der Lutherplatz seinen Namen in den 1960er-Jahren. Doch die Erinnerung daran bleibt, viele nennen den Platz noch heute so.
Thomas Hinkelmann (58), Sprecher der Landeskirchlichen Gemeinschaft, weiß um die Bemühungen zur Rückkehr des Namens: "Seit 2000 feiern wir hier jährlich ein Kinder- und Straßenfest. Das größte Problem ist stets: Wie nennen wir den Ort auf dem Plakat? Lutherplatz wäre als Start für die Lutherstraße und inmitten des Lutherviertels logisch."
Der Stadtrat hatte das Thema einst an die AG Straßennamen verwiesen. Die entschied schon vor einem Jahr, dass der Lutherplatz nicht wiederauferstehen soll.
Ein Grund: Die Funktion als öffentlicher Platz sei weg. Von der Entscheidung erfuhr CDU-Ratsfrau Solveig Kempe (41) durch eine Anfrage. Sie ärgert sich: "Das sind halbe Sachen, die nur verwirren. Außerdem wohnt am Lutherplatz niemand - keiner müsste seine Adresse ändern."




Landeskirche wünscht sich Luther-Skulptur
Die Kirche hat bereits eine Infotafel zur Geschichte des Areals aufgestellt. Auch ein Kunstwerk könnte sich die AG Straßennamen vorstellen.
Wobei Thomas Hinkelmann sich keine Büste wünscht: "Eine Skulptur zu Luthers Ideen 'Glaube, Gnade, Freiheit' fänden wir passender."
Nun hoffen die Initiatoren, dass ihr Wunsch doch noch in Erfüllung geht. Hinkelmann: "Der 500. Hochzeitstag Luthers 2025 wäre ein guter Anlass."
Titelfoto: Repro: Uwe Meinhold, Uwe Meinhold