"Pulsnitzer Pfefferkuchen" möchte nicht zum Chemnitzer Weihnachtsmarkt

Chemnitz - Das Weihnachtsmarkt-Konzept für Chemnitz steht noch nicht. Aber Händler und Gastronomen warten ungeduldig auf ein "Go!" von Stadt und Land. Katrin Weiß-Hantsche (52), Inhaberin des Standes "Pulsnitzer Pfefferkuchen", will nicht dabei sein.

Katrin Weiß-Hantsche (52) wird 2020 keine Pulsnitzer Pfefferkuchen auf dem Chemnitzer Weihnachtsmarkt verkaufen. Zusatzkosten verhindern das.
Katrin Weiß-Hantsche (52) wird 2020 keine Pulsnitzer Pfefferkuchen auf dem Chemnitzer Weihnachtsmarkt verkaufen. Zusatzkosten verhindern das.  © Thomas Tuerpe

Für Anmietung und Ausbau eines Miet-Stands von der Stadt müsste sie Zusatzkosten in Kauf nehmen - da macht sie nicht mit.

"Unter diesen Umständen werden wir in Chemnitz nicht dabei sein. Zur Flächen-Miete kämen bis zu 3000 Euro für Stand, Innenausbau und Deko hinzu", sagt Weiß-Hantsche. Mit eigener Hütte hätte sie Pfefferkuchen verkauft. 

Sie erwartet 30 Prozent vom Normal-Umsatz, die in Chemnitz übliche Miet-Vorschrift sei ihr K.o. für den Weihnachtsmarkt in Chemnitz. Ihr Pfefferkuchen-Lager steht leer, die Zeit renne.

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Bürgermeister Miko Runkel (59, parteilos) bittet um Geduld: "Wir versuchen, einen an die derzeitigen Bedingungen angepassten Weihnachtsmarkt so groß wie möglich in Chemnitz zu realisieren." Auf kleinerer Fläche sollen in 70 Hütten (7 qm) und 34 Imbiss-Hütten (10 qm) Händler Waren und Gastronomen Speisen anbieten können.

Vom Land gäbe es noch keine Richtung, ob die Märkte stattfinden. Eine erneute Ausschreibung zum Hütten-Konzept dauert zwei Monate.

Das sei zu lange für die Händler. Für die Anmietung der Hütten von der Catering AS zahlt die Stadt sogar drauf.

Der Weihnachtsmarkt in Chemnitz könnte am 27. November starten. Bis jetzt sind 70 Händler-Hütten und 34 Gastronomie-Buden geplant.
Der Weihnachtsmarkt in Chemnitz könnte am 27. November starten. Bis jetzt sind 70 Händler-Hütten und 34 Gastronomie-Buden geplant.  © Uwe Meinhold

Maik Schiede hofft auf einen stimmungsvollen Weihnachtsmarkt in Chemnitz

"Käse-Maik", Maik Schiede (56), hofft auf einen stimmungsvollen Weihnachtsmarkt. Auch mit kleinerer Hütte: "Marktamt, Stadtverwaltung und Händler geben sich größte Mühe, dass der Weihnachtsmarkt überhaupt stattfinden kann", sagt er.

Das Chemnitzer Weindorf habe gezeigt, dass Märkte und Events durchführbar sind. Ein kleiner Markt mit kleinen Ständen sei besser als keiner oder ein abgebrochener Markt. 

Titelfoto: Thomas Tuerpe

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