Rollstuhlfahrer ärgert sich übers Parken hinterm Chemnitzer Rathaus
Chemnitz - Unmut beim Behindertenparken in Chemnitz! Rollifahrer Mike Reichardt (54) kassierte ein Knöllchen, weil er vergessen hatte, die Parkscheibe einzulegen. Zeitlich begrenztes Parken für Gehandicapte ist eher ungewöhnlich. Der Chemnitzer hätte sich im Vorfeld Hinweise gewünscht - auch über Behindertenparkplätze im Stadtgebiet.
"Ich habe das natürlich so akzeptiert. Das Schild mit der 2-Stunden-Begrenzung habe ich nicht wahrgenommen, weil ich zeitlich begrenztes Parken für Gehandicapte nicht kenne. Ich hatte bisher nie eine Parkuhr dabei", erzählt Mike Reichardt.
Tatsächlich sind die Behindertenparkplätze hinterm Rathaus eine Ausnahme. Laut einer Stadtsprecherin wolle man "schwerbehinderten Besuchern des Rathauses während der Öffnungszeiten das Parken ermöglichen, ohne dass Dauerparken entsteht".
Behindertenparkplätze gebe es in der Innenstadt genug. Die Kapazität habe sich in den vergangenen Jahren erhöht, und man könne jederzeit nachlegen.
Mike Reichardt sieht die Parksituation kritischer. Er hätte sich eine Ankündigung über die zeitliche Begrenzung gewünscht. Ihm fehlen auch Informationen für Fremde, die vorab Behindertenparkplätze suchen. "In vielen anderen Städten kann man das nachschauen."
Diesen Punkt will die Stadt verbessern und arbeitet demnächst an einer Kennzeichnung der Behindertenparkplätze auf der städtischen Website.
Titelfoto: Maik Börner