Sachsen hatte abgelehnt: In Berlin bekommt Familie Pham Bleiberecht

Chemnitz/Berlin - Acht Jahre Angst. Zwei gescheiterte Härtefallanträge. Über 100.000 Menschen, die für sie kämpften. Nun endlich die erlösende Nachricht: Familie Pham/Nguyen aus Chemnitz bekommt in Berlin ein Bleiberecht.

Vater Pham Phi Son (67) hat mit Tochter Emilia (8) und Ehefrau Hoa (48) endlich Gewissheit und darf dauerhaft in Deutschland bleiben.  © Haertelpress

Pham Phi Son (67) kam 1987 als Vertragsarbeiter nach Karl-Marx-Stadt. Er fand hier ein neues Zuhause. Doch eine Reise Ende 2015 nach Vietnam wurde ihm zum Verhängnis: Dort heiratete er seine heutige Frau Hoa Nguyen (48).

Während der Reise verschlechterte sich eine alte Kriegsverletzung, er musste länger im Krankenhaus bleiben. So überschritt er die Sechs-Monats-Frist für Auslandsaufenthalte.

Zurück in Chemnitz entzog die Ausländerbehörde ihm daraufhin die Niederlassungserlaubnis. Seitdem lebte die Familie - Vater, Mutter und Tochter Emilia (8) - nur geduldet.

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Die heute Achtjährige wurde in Deutschland geboren, wuchs hier auf und besucht die Schule. Doch selbst ihr drohte die Abschiebung.

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Aufenthaltstitel ist ausgestellt

Zweimal scheiterte der Fall vor Sachsens Härtefallkommission. Öffentlicher Protest, mehr als 100.000 Unterschriften: vergeblich.

Die Angst um Emilias Zukunft wuchs. 2023 zog die Familie nach Berlin. Dort nun die Wende: "Nachhaltige Integration" überzeugte die Behörden. Der Aufenthaltstitel ist ausgestellt, Arbeit und Schulplatz gesichert.

Die Familie lässt über den sächsischen Flüchtlingsrat verlauten: "Wir sind einfach nur glücklich, heute haben wir endlich den Aufenthaltstitel bekommen. Wir danken allen für Ihr Interesse an unserer Familie."

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