So hilft das Chemnitzer Autismuszentrum den Betroffenen
Chemnitz - Etwa 650 Familien aus Chemnitz und Umgebung lassen sich im Autismuszentrum Chemnitz beraten und unterstützen.
Autismus ist nicht heilbar und selten eindeutig, die Krankheit nimmt verschiedene Ausmaße an. Viele Betroffene können einem Job nachgehen, andere wiederum benötigen eine begleitete Tagesbetreuung. Der Verein Autismus Chemnitz gibt Einblicke in seine Arbeit.
Seit 2003 gibt's das Autismuszentrum Chemnitz. 2014 ist die Außenstelle in Annaberg-Buchholz dazugekommen. 86 Vereinsmitglieder wollen Betroffenen helfen – so gut es geht.
Voraussetzung für die Aufnahme ist eine ärztliche Verdachtsdiagnose. "Wir starten dann mit einer Beratung. Die Autismus-Spektrum-Störung ist sehr individuell und bei jedem anders ausgeprägt", sagt Stefan Bergmann (32), Operativer Geschäftsführer.
Im Autismuszentrum reichen die Angebote vom Sozialkompetenztraining über Kommunikations- und Wahrnehmungsförderung durch Musik, Familienhilfe bis hin zur Tagesbetreuung.
Autismuszentrum will künftig mehr Plätze anbieten
In diesen Angeboten sind derzeit 217 Klienten von 3 bis über 50 Jahren integriert, die Förderung und Unterstützung erfahren.
In der Tagesbetreuung verbringen Betroffene in kleinen Gruppen bis zu sieben Stunden im Zentrum. "Wir haben reizarme Räume, viele Ruheorte und zum Beispiel ein grünes Klassenzimmer", sagt Geschäftsführerin Conny Zimmermann (44).
Autisten brauchen klare Strukturen und einen geregelten Alltag. Auch das Verständnis mittels Piktogrammen statt Text hilft ihnen.
Aktuell können sechs Tagesplätze besetzt werden. Künftig soll die Zahl auf zwölf steigen. Im Gebäude laufen dafür bereits Umbauarbeiten.
In Annaberg ist die Tagesbetreuung im Juli hinzugekommen. "Hier haben wir noch freie Plätze", sagt Zimmermann.
Titelfoto: Kristin Schmidt