Soldat als Lebensretter geehrt: Im dramatischen Moment griff er ein
Chemnitz - Der 29. Dezember 2022 änderte für Robin Gerschler (37) alles. Der Chemnitzer Bundeswehrsoldat wurde zum Helden, weil er einem Menschen das Leben rettete. Jetzt zeichnete ihn Bürgermeister Knut Kunze (51, parteilos) dafür mit dem Lebensrettungs-Ehrenzeichen aus.

Der Major an der Offiziersschule der Bundeswehr in Dresden bringt anderen Soldaten das richtige Entscheiden bei. Jetzt zeigte der Ausbilder: Er kann das wirklich.
Robin Gerschler kam mit Frau Jeanine (32) und Kind aus Rabenstein, fuhr auf der Kalkstraße in die Stadt. "Im Augenwinkel sah ich einen Mann auf dem Geländer und wendete."
Auf der Brücke über die A72 erlebte das Paar eine surreale Szene. Ein Mann hing acht Meter über der Autobahn. Gerschler hielt, stieg über eine Balustrade. "Dann packte ich den Mann von hinten. Ich zog kräftig, sonst hätte er mich übers Geländer reißen können."
Jeanine fuhr mit dem Auto weiter, um kein Verkehrshindernis zu sein. Robin Gerschler hielt derweil den Mann umschlungen, bis der Notarzt eintraf.
Der Retter drückte dem Mann noch seine Handynummer in die Hand. "Drei Tage später rief er an und bedankte sich. Er habe nach privaten Problemen eine Kurzschlussreaktion erlebt. Nun sei er dankbar, dass er noch lebe."

Zuerst würdigte die Bundeswehr die mutige und überlegte Tat. Jetzt die Ehrung im Rathaus. Der Soldat freute sich, als Polizeipräsident Carsten Kaempf (54) ausrief: "Herr Gerschler, Sie sind ein Held!"
Titelfoto: Bildmontage: Ralph Kunz