Sperrstunde für Sparkassen-Geldautomaten in Chemnitz: Das ist der Grund

Chemnitz - Wenn Sparkassenkunden nachts in Filialen Geld abheben wollen, haben sie ab Montag schlechte Karten. Dann werden die restlichen drei Foyers mit Geldautomaten in Chemnitz sowie vier weitere in der Umgebung von 23 bis 5 Uhr geschlossen. Bei der Maßnahme geht es nicht nur um Sicherheit.

Eines der Foyers ist in der Filiale Moritzhof in Chemnitz.  © Kristin Schmidt

"Seit Jahren ist die Zahl der Sprengversuche in Deutschland sehr hoch. Statistisch gesehen wird mehr als ein Geldautomat täglich in Deutschland mit Sprengstoff oder anderen Werkzeugen aufgebrochen oder beschädigt", so Sparkassen-Sprecher Sven Mücklich (50).

Deshalb werden die restlichen Sparkassen-Foyers in der Bahnhofstraße (Moritzhof), Wladimir-Sagorski-Straße (Vita-Center) und Hans-Ziegler-Straße ab nächster Woche nachts dichtgemacht.

Daneben schließen auch vier Filialen im Umland nachts. Der Grund: Die Zahl an demolierten Geldautomaten hat über die Jahre zugenommen. Waren es 2024 noch 13 Fälle, so sind es in diesem Jahr bereits 19 Taten.

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Jüngstes Beispiel: Ein Mann (65) hatte am 11. Oktober versucht, einen Geldautomaten im Moritzhof mit einem Akkuschrauber zu knacken.

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Solche Bilder, wie dieses gesprengte Foyer einer Chemnitzer Sparkasse im Jahr 2010, soll es nicht mehr geben.  © Haertelpress

Automaten-Foyers auch wegen hygienischen Gründen geschlossen

Laut Sparkassen-Sprecher Sven Mücklich (50) werden ab Montag sieben Bank-Foyers in der Nacht geschlossen.  © Kristin Schmidt

Daneben gibt es auch einen hygienischen Grund für die Foyer-Schließung: Besucher berichteten darüber, dass Obdachlose in den Räumlichkeiten übernachteten.

Im Moritzhof wurde vor zwei Wochen ein Geldautomat außen angebracht. Ein Widerspruch? Nicht ganz: "Täter suchen sich immer einen Standort aus, wo sie ungestört sein können. Dies ist in den Foyers", so Mücklich.

Die Polizei beabsichtigt nicht, Sparkassen-Standorte häufiger zu kontrollieren. Allerdings gebe es auch hier unregelmäßige Nachschau, ob die "Vorräume von Filialen mitunter von Wohnungslosen als Nachtlager genutzt werden", so Polizeisprecher Andrzej Rydzik (39) auf TAG24-Nachfrage.

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