Trendumkehr: Wieder mehr "Ersties" an der TU Chemnitz

Chemnitz - Es geht wieder aufwärts: Die Zahl der Einschreibungen von Studienanfängern im Wintersemester an der TU Chemnitz ist im Vergleich zu den vergangenen Jahren gestiegen. Zufall? Oder zieht der Titel "Kulturhauptstadt 2025" tatsächlich mehr Studierende an?

In der "Orangerie" wurden die Studienanfänger am Dienstag feierlich begrüßt.
In der "Orangerie" wurden die Studienanfänger am Dienstag feierlich begrüßt.  © Uwe Meinhold

Mit einer feierlichen Immatrikulation hat die TU Chemnitz am Dienstagnachmittag ihre neuen Studierenden in der "Orangerie" an der Reichenhainer Straße begrüßt. Und das mit so vielen Ersties wie schon seit Jahren nicht mehr.

Die Zahl der Einschreibungen ist mit einem Plus von 423 Erstsemestern um 24 Prozent gestiegen, bisher haben sich 2190 neue Studierende eingeschrieben.

Auf diese Trendumkehr hatte die TU Chemnitz seit 2018 gewartet, als die Stadt in Verruf geraten war. Damals waren es laut FOG-Institut noch mehr als 2600 Studienanfänger zum Wintersemester, im Oktober 2019 dann mehr als 400 weniger - ein Rückgang, der sich in den Folgejahren fortsetzte.

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Umso freudiger die Stimmung heute: In den vergangenen Wochen hatten die neuen Studierenden die Gelegenheit, Stadt und Campus kennenzulernen. Viele nutzten die Chance, um zu entdecken, was Chemnitz zu bieten hat.

Auch wenn sie schon einmal in der Stadt waren, konnten sie bei Stadtführungen trotzdem etwas Neues lernen.

Mehr "Ersties" an der TU Chemnitz: Liegt es am Kulturhauptstadtjahr?

Fine Mäding (18, v.l.), Vanessa Hößelbarth (18) und Leonie Jähnigen (22) starten mit viel Vorfreude ins Uni-Leben.
Fine Mäding (18, v.l.), Vanessa Hößelbarth (18) und Leonie Jähnigen (22) starten mit viel Vorfreude ins Uni-Leben.  © Uwe Meinhold

Ob der Aufwärtstrend mit dem Kulturhauptstadtjahr zusammenhängt? Mit einer solchen Einschätzung ist TU-Sprecher Mario Steinbach noch vorsichtig.

Fest stehe jedoch, dass die erfreuliche Entwicklung zumindest bis Monatsende weitergeht: "Da Einschreibungen für das begonnene Wintersemester noch bis zum 31. Oktober 2025 möglich sind, werden die Immatrikulationszahlen weiter ansteigen und voraussichtlich die 2000er-Marke noch deutlicher als bislang überschreiten."

Für die Studierenden beginnt jetzt ein neues Kapitel. Was erwarten sie von Chemnitz, worauf freuen sie sich? TAG24 hat sich unter den Ersties umgehört.

Vanessa Hößelbarth (18), Grundschullehramt

Vanessa Hößelbarth (18) studiert Grundschullehramt Englisch.
Vanessa Hößelbarth (18) studiert Grundschullehramt Englisch.  © Uwe Meinhold

"Ich komme aus Crimmitschau und kenne die Region. Meine Mutter hat mir geraten, mich an der TU zu bewerben. Das war eine gute Entscheidung. Chemnitz hat sich über die Jahre weiterentwickelt und seinen Ruf verbessert. Man merkt schon, dass mehr Leute auch von weiter weg kommen."

Noah Bley (18), Maschinenbau

Noah Bley (18) studiert Maschinenbau.
Noah Bley (18) studiert Maschinenbau.  © Uwe Meinhold

"Ich habe die TU vor ein paar Jahren bei einem Schulausflug kennengelernt. Dabei durften wir in die verschiedenen Studiengänge reinschnuppern. Besonders überzeugt hat mich der Studiengang Maschinenbau. Das war so spannend, dass für mich schnell klar war: Hier will ich studieren."

Pauline Ester (18), English Studies

Pauline Ester (18) studiert English Studies.
Pauline Ester (18) studiert English Studies.  © Uwe Meinhold

"In Chemnitz lässt es sich gut leben - und vor allem bezahlbar. Ich bleibe in der Nähe meiner Familie, das ist mir wichtig. Durch den Kulturhauptstadt-Titel ist Chemnitz auf jeden Fall ein Stück attraktiver nach außen geworden. Es sind wieder mehr Menschen als früher bei Veranstaltungen in der Stadt unterwegs."

Niklas Miehle (26), Psychologie

Niklas Miehle (26) studiert Psychologie.
Niklas Miehle (26) studiert Psychologie.  © Uwe Meinhold

"Ich habe vorher in Dresden gelebt, fühle mich aber ziemlich wohl in Chemnitz. Die Stadt ist etwas kleiner, aber dadurch auch entspannter. Der Studiengang Psychologie ist sehr beliebt, deswegen sind unter knapp 150 Studenten auch viele aus ganz Deutschland dabei."

Titelfoto: Uwe Meinhold

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