Letzte Hürde übersprungen: Akku-Züge zwischen Chemnitz und Leipzig endlich zugelassen
Chemnitz - Anfang 2026 beginnt endlich eine neue Bahn-Ära zwischen Chemnitz und Leipzig: Die neuen Akkuzüge kommen auf die Strecke. Wie der Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) bestätigt, erteilte das Eisenbahn-Bundesamt die Zulassung für die neuen Bahnen.
"Wir freuen uns sehr, dass die Züge zum Einsatz kommen können", sagt VMS-Sprecher Falk Ester (57). Die Batteriebahn soll Anfang 2026 über die Schienen flitzen - ein genaues Datum steht allerdings noch nicht fest. "Geplant ist, dass die neuen Bahnen bis Ende Juni 2026 Stück für Stück die Dieselzüge ersetzen", führt Ester aus.
Für Fahrgäste soll die Fahrt deutlich komfortabler werden. So bieten die neuen Züge einen barrierefreien Einstieg, sind deutlich leiser unterwegs, haben zahlreiche Stauräume und Steckdosen für Laptops und Smartphones.
Insgesamt werden elf der neuen Batteriebahnen bis Sommer 2026 auf der Strecke unterwegs sein. Sie werden jeweils in einer sogenannten Doppeltraktion eingesetzt. Heißt: Zwei Fahrzeuge sind aneinandergekoppelt.
"Insgesamt haben wir elf dieser Fahrzeuge bestellt, um [ein] stabiles Angebot zu gewährleisten", sagt Ester.
Zurück zur alten Sitzplatzkapazität
Einziger Wermutstropfen: Die Sitzplatzkapazität nimmt leicht ab. Satt 340 Sitzen wie aktuell in den Doppelstockzügen gibt's in den Batteriezügen nur 300 - genau wie schon bei den alten DDR-Zügen, die bis Ende 2024 auf der Strecke unterwegs waren.
Ein Nachteil auf der stark frequentierten Strecke. Allerdings sind im Verkehrsvertrag exakt 300 Sitzplätze vorgesehen, sagt VMS-Sprecher Falk Ester: "Die Akkuzüge wurden 2019 bestellt. Damals war an eine Steigerung der Fahrgastzahlen, wie jetzt durch das Deutschlandticket, nicht zu denken." Einfach Fahrzeuge nachbestellen - das gehe nicht.
In Zukunft soll die Strecke Chemnitz - Leipzig größtenteils zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert werden. Dann fahren die Akkuzüge nicht mehr Batterie, sondern ziehen Strom direkt von der Oberleitung.
Titelfoto: Bildmontage: VMS, Kristin Schmidt
