TU Chemnitz zeigt zum Tag der offenen Tür die Welt der Dämonen und Einhörner
Chemnitz - "Game Of Thrones" oder Energiepauschale: Die Vorträge für angehende Studenten an der TU Chemnitz waren am Tag der offenen Tür so vielfältig wie die Studiengänge selbst. Monja Schünemann (52) von der Professur Geschichte Europas faszinierte mit "Phantastischen (Tier-)Wesen und wo sie im Mittelalter zu finden sind".
Die Chemnitzerin räumte auf mit dem Vorurteil vom düsteren Mittelalter: "Die Zeit war bunt statt grau." Vielfach bestimme die Ära noch unser Denken. "Wir sind bis heute manchmal besessen oder finden Dinge dämonisch", sagte Monja Schünemann.
Vorsicht: Bei den Griechen waren Dämonen noch gottgleich. Erst im Mittelalter wurden sie umgedeutet zu Agenten des Teufels. "Die Rolle der Fürsprecher bei Gott übernahmen die Engel."
Die Vielzahl der Dämonen könne jeder bei einer Halloween-Party studieren. Mit einem Schmunzeln zitierte die Historikerin eine Umfrage, nach der zwei Drittel der Deutschen an Schutzengel glauben. Amulette aller Art gebe es im Internet.
Auch die boomenden Einhörner stammen aus dem Mittelalter. "Hildegard von Bingen empfahl eine Salbe aus zerstoßener Einhornleber. Der dänische Königsthron besteht offiziell aus Einhorn-Horn - und auch TU-Kugelschreiber tragen Einhörner."
TU-Rektor: "Ich bin begeistert vom Engagement der Kollegen und glücklich über den Andrang"
Rund 4000 Neugierige stürmten zum Infotag das Hörsaalgebäude der TU Chemnitz in Reichenhain.
70 Live-Angebote, Beratung zu 100 Studiengängen - "ich bin begeistert vom Engagement der Kollegen und glücklich über den Andrang", so Rektor Gerd Strohmeier (47).
An 19 Infoständen berichteten Professoren, Mitarbeiter und Studenten über Lehrstoff, Berufe, Auslandsaufenthalte und den Unichor.
Titelfoto: Kristin Schmidt