Tuberkulose-Ausbrüche in Chemnitz: Drei Einrichtungen betroffen

Chemnitz - In Chemnitz sind in drei Einrichtungen Fälle von Tuberkulose bekannt geworden. Beunruhigend: Die Fälle haben laut Stadt keinen Zusammenhang.

In Chemnitz gab es Tuberkulose-Fälle, die miteinander in keinem Zusammenhang stehen.
In Chemnitz gab es Tuberkulose-Fälle, die miteinander in keinem Zusammenhang stehen.  © Kristin Schmidt

Wie das Rathaus am heutigen Montag mitteilt, wurde die ansteckende Krankheit bei einer Mitarbeiterin einer sozialtherapeutischen Wohnstätte festgestellt.

"Da es sich hierbei um einen Fall mit über 100 Kontaktpersonen handelt, arbeitet das Gesundheitsamt derzeit daran, alle diese Personen zeitgerecht zu untersuchen und erforderlichenfalls in Therapie zu geben", heißt es.

Mitarbeiter und Bewohner der Einrichtung seien bereits informiert worden, so die Stadt. Es habe Informationsveranstaltungen gegeben.

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Zudem wurden zwei weitere Tuberkulose-Fälle in Chemnitz bekannt. Beide betreffen eine Erstaufnahmeeinrichtung. Eine Bewohnerin der Einrichtung habe Symptome entwickelt. Es stellte sich heraus, dass es sich um Tuberkulose handelt.

"Alle sieben Familienmitglieder befinden sich bereits in Behandlung bzw. engmaschiger Betreuung durch das Gesundheitsamt. Weitere Kontaktpersonen gab es nicht", so das Rathaus.

Ein weiterer Tuberkulose-Fall in der Erstaufnahmeeinrichtung wird nun "an das zuständige Gesundheitsamt in einem benachbarten Landkreis übergeben, da alle neun betroffenen Personen dorthin verlegt worden sind", heißt es.

In Chemnitz wurden in diesem Jahr bereits einige Fälle von Tuberkulose gemeldet. Erst im Juni wurde die lebensbedrohliche Krankheit bei einer Frau in einer Flüchtlingsunterkunft nachgewiesen.

Was ist Tuberkulose?

Weltweit zählt die Tuberkulose zu den am häufigsten verbreiteten Infektionskrankheiten.
Weltweit zählt die Tuberkulose zu den am häufigsten verbreiteten Infektionskrankheiten.  © Robert Koch-Institut Holland

Die Tuberkulose ist eine bakterielle Infektionskrankheit. Behandelt wird sie mit Antibiotika. Die Ansteckung erfolgt in der Regel erst, wenn man sich für mehrere Stunden mit einer Infizierten in einem Raum aufhält.

Tückisch dabei ist, dass die Krankheit oftmals für längere Zeit kaum Beschwerden macht. Erst nach Wochen oder Monaten können dann Symptome wie Husten oder Fieber auftreten.

Anders als bei Corona ist eine Infektion allerdings nicht ansteckend - erst nach Ausbruch der Tuberkulose können andere Menschen infiziert werden.

Eine umfassende Impfung gegen die Krankheit gibt es nicht. Babys können zwar nach der Geburt mit der sogenannten BCG-Impfung immunisiert werden, doch dieser Impfstoff hat je nach Umständen nur eine Wirksamkeit von etwa 50 bis 80 Prozent.

Titelfoto: Robert Koch-Institut Holland, Kristin Schmidt

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