Verkehrsversuch in Chemnitz trotz Vandalismus fortgesetzt: Pflanzkübel sollen Autos ausbremsen
Chemnitz - Aufatmen in Chemnitz-Schönau - der Verkehrsversuch zur Beruhigung der Bahnstraße geht trotz der heftigen Störfeuer in den vergangenen Monaten weiter. Das Rathaus will die zerstörten Pflanzinseln wiederaufbauen und das Projekt zu Ende führen.
"Ein Abbruch steht derzeit nicht zur Debatte", so Baubürgermeister Michael Stötzer (52, Grüne). "Vandalismus kann und sollte keinen Einfluss auf die verkehrsbehördliche Anordnung des Verkehrsversuches haben."
Seit Ende Mai stehen die Pflanzkübel auf der Schönauer Bahnstraße. Durch die wechselseitigen Engstellen wurde der Fahrbahnquerschnitt auf bis zu fünf Meter verringert.
Getestet werden soll, inwieweit sich der Durchgangsverkehr zum Südring ausbremsen lässt. Anwohner waren gegen den Lkw- und Durchgangsverkehr Sturm gelaufen.
Im Sommer hatten Unbekannte dreimal ihre Zerstörungswut an den mit kleinen Bäumen bepflanzten Kübeln ausgelassen. Auf mindestens 8000 Euro beziffert die Stadt die Kosten.
Stadträtin Yvonne Kilian (45, FDP) wohnt in der Nähe: "Ich vermute, dass der Vandalismus von Menschen verübt wird, die nicht dort wohnen, aber dort durchfahren. Deswegen bin ich froh, dass das fortgesetzt wird."
Die Stadt hat jetzt beide Pflanzinseln wieder an ihre Standorte zurückgesetzt und gegen Bewegung gesichert. "Die Zielstellung des Verkehrsversuches, mit sanften Mitteln eine mögliche Reduzierung des quartiersfremden Durchgangsverkehrs zu erreichen, ist noch nicht vollständig erforscht", so Bürgermeister Stötzer.
Titelfoto: Bildmontage: Ralph Kunz, Uwe Meinhold