Vom Sexspielzeug bis zum Rollator: Was Chemnitzer so alles verlieren
Chemnitz - Etwa 15.000 Gegenstände lagern aktuell im Chemnitzer Fundbüro in der Innenstadt. TAG24 erhielt einen exklusiven Einblick, welche kuriosen Dinge sich darunter befinden. Ob Rollator, Sexspielzeug oder die Frontscheibe eines Kleinlasters - alles ist dabei.

Rund 3000 Sachen nahm das Fundbüro im vergangenen Jahr entgegen, davon wurden laut CVAG etwa 2500 in Bussen und Bahnen entdeckt.
"In Vor-Corona-Zeiten hatten wir 5000 bis 6000 Fundstücke pro Jahr bekommen. Während der Pandemie sind es weniger geworden", sagt Fundbüro-Leiterin Daniela John (40). "Die Leute waren nicht mehr so oft unterwegs."
Am häufigsten würden die Chemnitzer Taschen, Regenschirme, Kleidung oder Handys verlieren. "Aktuell ist immer mal ein Impfausweis dabei", so John. "Im Fahrradkeller steht derzeit auch ein Rollator, der von der CVAG kam."

Von Sexspielzeug über Kuscheltiere bis zu original verpackten Kaffeemaschinen wird alles im Fundbüro abgegeben

Auch von den örtlichen Behörden erhielt das Fundbüro schon einige außergewöhnliche Gegenstände. "Ein Streifendienst hatte die noch verpackte Frontscheibe eines Kleinlasters eingesammelt", sagt Mitarbeiter André Scorl (40).
"Eine der kuriosesten Sachen brachte der Stadtordnungsdienst vorbei - eine mobile Wasserenthärtungsanlage im Wert von 8000 Euro, die eine Reinigungsfirma an der Galerie Roter Turm stehen gelassen hatte.
"In den Regalen liegen zudem ein Beutel voller Sexspielzeug, Kuscheltiere, ein Laubbläser oder original verpackte Kaffeemaschinen. Im kommenden Monat will das Fundbüro bei einer Online-Zollauktion Fahrräder, die ihre Besitzer nicht wiederfanden, versteigern.

So bekommt Ihr Eure Sachen zurück

Personen, die ihre verlorenen Sachen im Fundbüro abholen möchten, brauchen aktuell einen Termin. Eine Anfrage schickt Ihr am besten per E-Mail an fundbuero@stadt-chemnitz.de oder Ihr ruft an unter der Telefonnummer 115.
Beim Verlust von Handy oder Fahrrad ist die Angabe der IMEI-Nummer beziehungsweise der Rahmennummer erforderlich, bei einem Schlüssel die Vorlage des Zweitschlüssels oder eine Bestätigung des Vermieters.
"Bei anderen Gegenständen müssen die Bürger genau beschreiben, wie die Sachen aussehen und wann sie diese verloren haben. Das sollte ungefähr mit dem Fundzeitraum übereinstimmen", sagt Mitarbeiter André Scorl (40). Für Gegenstände mit einem Wert ab 10 Euro fällt eine Verwaltungsgebühr von mindestens 5 Euro an.

Sachen, die nach sechs Monaten nicht abgeholt wurden, werden versteigert (derzeit nur ausgewählte Sachen online) oder an Hilfsorganisationen gespendet. Unter www.chemnitz.de gibt es alle weiteren Infos.
Titelfoto: Ralph Kunz