Weil der Besitzer die Wanderer-Werke in Chemnitz verkommen lässt: Enteignung gefordert!

Chemnitz - Dauerstress um die alten Wanderer-Werke in Chemnitz: Nach dem TAG24-Bericht über die Serie an Einbrüchen und die jüngste Brandstiftung an der Fabrikruine ist der frühere Chemnitzer Denkmalpfleger Michael Morgenstern (68) entsetzt: "Beim Zustand dieses einmaligen Industriedenkmals blutet mir das Herz."

Ex-Denkmalpfleger Michael Morgenstern (68) ist entsetzt über den Zustand der Wanderer-Werke.
Ex-Denkmalpfleger Michael Morgenstern (68) ist entsetzt über den Zustand der Wanderer-Werke.  © Uwe Meinhold

Michael Morgenstern, der bis 2020 über die Denkmäler der Stadt wachte, kritisiert den Investor und Fabrikbesitzer aus Berlin scharf: "Als Stadt würde ich ihm schmerzhafte Zwangsgelder androhen und verhängen."

Der Fachmann könnte sich eine Enteignung der Fabrik in der Zwickauer Straße gut vorstellen:

"Diese Maßnahme gibt das Sächsische Denkmalschutzgesetz her. 2007 hatte die Stadt bereits die Mühle Rottluff im Zuge einer Enteignung übernommen, um sie vor dem Abriss zu retten."

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Auf TAG24-Nachfrage erklärte die Bauverwaltung, dass der Wanderer-Besitzer Mitte September zugesagt habe, alle Schäden an der Fabrik beseitigen zu lassen. "Die Denkmalschutzbehörde konnte noch keine Umsetzung feststellen", erklärte die Stadt.

"Der Eigentümer wurde aufgefordert, bis zum 21. Oktober 2022 eine verbindliche Instandsetzungsfrist mitzuteilen."

Das Gebäude verfällt immer mehr.
Das Gebäude verfällt immer mehr.  © Uwe Meinhold

Zwangsgelder sind bis zu 25.000 Euro möglich. Wie viel Zwangsgeld bisher gegen den Wanderer-Besitzer verhängt wurde? Dazu schweigt die Stadt trotz Anfrage.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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