Zeitzeugen berichten Schülern von der Chemnitzer Bombennacht

Chemnitz - Der 5. März ist für das Chemnitzer Gedächtnis ein wichtiges Datum: Am heutigen Dienstag jährt sich die Bombardierung und Zerstörung der Stadt zum 79. Mal. Dazu lud OB Sven Schulze (52, SPD) am gestrigen Montag 25 Chemnitzer Zeitzeugen in den Chemnitzer Hof ein, um mit Schülern ins Gespräch zu kommen.

Besucher des Chemnitzer Friedenstags 2023 stellten am Abend Lichter auf eine Friedenstaube auf dem Neumarkt.
Besucher des Chemnitzer Friedenstags 2023 stellten am Abend Lichter auf eine Friedenstaube auf dem Neumarkt.  © Kristin Schmidt

"Es ist unser Anliegen, dass die Schüler aus erster Hand erfahren, was Krieg anrichten und was man für die heutige Zeit mitnehmen kann", so Schulze.

Insgesamt 40 Schüler vom Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium, der Gruuna-Schule sowie der Oberschule am Körnerplatz nahmen an der Veranstaltung teil.

Roland Schulze (90) war 1945 elf Jahre alt, als die Bomben Chemnitz trafen. "Alles drehte sich nur noch um das Überleben in dieser Zeit", schildert der 90-Jährige seine Erlebnisse. Er verlor seine Großeltern während der Luftangriffe.

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Auch Rolf Schneider (93) kam mit den Schülern ins Gespräch. Er war damals 14 Jahre alt, als die Bomben einschlugen. "Als ich Leichenteile auf den Bäumen hängen sah, da habe ich begriffen, was Krieg bedeutet", schildert der 93-Jährige.

OB Sven Schulze (52, SPD) lud 25 Zeitzeugen in den Chemnitzer Hof ein, um dort mit 40 Schülern ins Gespräch zu kommen.
OB Sven Schulze (52, SPD) lud 25 Zeitzeugen in den Chemnitzer Hof ein, um dort mit 40 Schülern ins Gespräch zu kommen.  © Uwe Meinhold
Ein Foto der Luftangriffe vom März 1945. In diesem Jahr jährt sich die Bombardierung der Stadt zum 79. Mal.
Ein Foto der Luftangriffe vom März 1945. In diesem Jahr jährt sich die Bombardierung der Stadt zum 79. Mal.  © Peter Zschage

Chemnitzer Schüler: "Ich finde diesen Austausch mit den Zeitzeugen sehr wichtig"

Während der Veranstaltung im Chemnitzer Hof kam Zeitzeuge Rolf Schneider (93) mit Schüler Timi Nagorka (16) ins Gespräch.
Während der Veranstaltung im Chemnitzer Hof kam Zeitzeuge Rolf Schneider (93) mit Schüler Timi Nagorka (16) ins Gespräch.  © Uwe Meinhold

Für ihn sollen junge Menschen heute optimistisch und lebensfroh der Welt begegnen.

"Ich finde diesen Austausch mit den Zeitzeugen sehr wichtig, da wir dadurch eine Vorstellung bekommen, wie schlimm es damals war", meint Timi Nagorka (16), Schüler an der Gruuna-Schule in Altchemnitz.

Außerdem müsse es die heutige Generation mehr schätzen, dass sie so etwas nicht miterleben musste.

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Circa 3700 Menschen kamen während der Bombenangriffe in Chemnitz ums Leben, davon 2105 der Nacht vom 5. auf den 6. März 1945. Der Chemnitzer Friedenstag findet am heutigen Dienstag zum 23. Mal statt.

Titelfoto: Peter Zschage, Uwe Meinhold

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