Neuer Lift erleichtert das Trauern am Krematorium
Chemnitz - Abschied zu nehmen, das ist schwer genug. Umso wichtiger ist es, dass dieser Weg für alle würdevoll und barrierefrei möglich ist. Das war am Krematorium in Chemnitz lange nicht der Fall - bis jetzt.
Alles in Kürze
- Neuer Lift am Krematorium in Chemnitz erleichtert barrierefreien Zugang.
- Trauerrednerin Angela Hopfe setzt sich für Fahrstuhl ein.
- Lift ermöglicht Besuchern barrierefreien Zugang zum Feiersaal.
- Baukosten für den Lift beliefen sich auf 193.000 Euro.
- Engagement von Trauerrednerin und Stadt führt zu Lösung.

Angela Hopfe ist Trauerrednerin und erinnert sich noch gut an eine Trauerfeier 2022: "Es hatte geregnet und ich stand mit einer Frau an der Treppe vor dem Krematorium. Sie fragte mich nach dem Fahrstuhl, denn ihr Mitte-20-jähriger Sohn saß im Rollstuhl."
Fahrstuhl? Fehlanzeige.
"Dann musste die trauernde Familie den jungen Mann die glitschige Treppe hochtragen. Ich war ganz aufgewühlt."

Trauerrednerin engagiert sich für Fahrstuhl
Kurz darauf wandte sie sich an die Inklusionsbeauftragte der Stadt, Petra Liebetrau, und in einer Bürgersprechstunde an OB Sven Schulze (53, SPD).
Seitdem wird an einer Lösung gearbeitet, die am Dienstag in Betrieb genommen werden konnte: Ein Plattformlift ermöglicht ab sofort allen Besuchern einen barrierefreien Zugang in den Feiersaal des Krematoriums.
Engagement kann sich auszahlen, wie dieses Beispiel von Angela Hopfe zeigt. "Auch, wenn es bis zur finalen Umsetzung manchmal ein bisschen dauert", so der OB.
Die Baukosten für den Lift beliefen sich auf 193.000 Euro.
Titelfoto: Bildmontage: Uwe Meinhold (2)