Neuer Lift erleichtert das Trauern am Krematorium

Chemnitz - Abschied zu nehmen, das ist schwer genug. Umso wichtiger ist es, dass dieser Weg für alle würdevoll und barrierefrei möglich ist. Das war am Krematorium in Chemnitz lange nicht der Fall - bis jetzt.

Der Feiersaal des Krematoriums in Chemnitz ist seit Dienstag barrierefrei zu erreichen.
Der Feiersaal des Krematoriums in Chemnitz ist seit Dienstag barrierefrei zu erreichen.  © Uwe Meinhold

Angela Hopfe ist Trauerrednerin und erinnert sich noch gut an eine Trauerfeier 2022: "Es hatte geregnet und ich stand mit einer Frau an der Treppe vor dem Krematorium. Sie fragte mich nach dem Fahrstuhl, denn ihr Mitte-20-jähriger Sohn saß im Rollstuhl."

Fahrstuhl? Fehlanzeige.

"Dann musste die trauernde Familie den jungen Mann die glitschige Treppe hochtragen. Ich war ganz aufgewühlt."

Trauerrednerin Angela Hopfe machte sich für den Bau des Fahrstuhls stark.
Trauerrednerin Angela Hopfe machte sich für den Bau des Fahrstuhls stark.  © Uwe Meinhold

Trauerrednerin engagiert sich für Fahrstuhl

Kurz darauf wandte sie sich an die Inklusionsbeauftragte der Stadt, Petra Liebetrau, und in einer Bürgersprechstunde an OB Sven Schulze (53, SPD).

Seitdem wird an einer Lösung gearbeitet, die am Dienstag in Betrieb genommen werden konnte: Ein Plattformlift ermöglicht ab sofort allen Besuchern einen barrierefreien Zugang in den Feiersaal des Krematoriums.

Engagement kann sich auszahlen, wie dieses Beispiel von Angela Hopfe zeigt. "Auch, wenn es bis zur finalen Umsetzung manchmal ein bisschen dauert", so der OB.

Die Baukosten für den Lift beliefen sich auf 193.000 Euro.

Titelfoto: Bildmontage: Uwe Meinhold (2)

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