Auf Streifzug durch den Wahlwerbe-Dschungel in Chemnitz: Welche Partei überzeugt?

Chemnitz - Die Chemnitzer Laternenpfähle sind voller Wahlplakate. Hier ringen die Parteien um die Gunst der Bürger zur Landtagswahl am 1. September.

Schwer zu lesen, das Plakat der FDP.
Schwer zu lesen, das Plakat der FDP.  © Uwe Meinhold

Poster mit Kandidaten, Poster mit Sprüchen, die Parteien kämpfen mit allen grafischen Mitteln. Aber kommen die Plakate auch an? Redakteur Bernd Rippert (64) und Chemnitzer Bürger sagen ihre Meinung zu acht Parteien.

FDP

Bernd Rippert: "Gelbe Schrift auf unruhigem Hintergrund ist schwer zu lesen. Der Kandidat schaut ins Nichts."

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Karen Werner-Fürbaß (42), TU-Mitarbeiterin: "Authentisches Foto. Ich wünschte mir den zum Slogan passenden Hintergrund."

Die Grünen

Bernd Rippert: "Übersichtliche Slogans, aber Partei kaum zu finden. Sie versteckt sich im Plakat."

Lisa-Marie Mai (29), Hörgeräteakustikerin: "Mal was anderes ohne Bild. Kurz, bündig und auffällig. Nur Parteiname versteckt."

Der Parteiname ist erst auf zweitem Blick zu sehen: Die Grünen.
Der Parteiname ist erst auf zweitem Blick zu sehen: Die Grünen.  © Uwe Meinhold

CDU, SPD und die Linken präsentieren sich ebenfalls

Redakteur Bernd Rippert (r.) sieht sich mit Chemnitzern die Wahlplakate an.
Redakteur Bernd Rippert (r.) sieht sich mit Chemnitzern die Wahlplakate an.  © Uwe Meinhold

CDU

Bernd Rippert: "Aufgeräumt, schnell zu erfassen. Aber das abgeschnittene Ohr von Michael Kretschmer ist ein Fehler."

Kristine Ketscher (77), Rentnerin: "Der Ministerpräsident schaut mich direkt an, ruhige Gestaltung - das Plakat ist gut."

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SPD

Bernd Rippert: "Das Foto von Petra Köpping wirkt arg retuschiert. Kleine Plakate mit halben Gesichtern wirken spannend."

Katrin Rochlitzer (58), VHS-Dozentin: "Die halben Gesichter passen nicht. Mir fehlen ein lebendiger Hintergrund und die Inhalte."

Linke

Bernd Rippert: "Technisch gut gemacht, aber überkitscht. Wenn ich ein Kind nicht zeigen will, zeige ich es nicht."

Katja Schäfer (28), Krankenpflegerin: "Mir zu nächstenliebemäßig. Spricht mich nicht an, sieht nicht professionell aus."

Beim SPD-Plakat fehlen der Chemnitzerin Katrin Rochlitzer (58) die Inhalte.
Beim SPD-Plakat fehlen der Chemnitzerin Katrin Rochlitzer (58) die Inhalte.  © Uwe Meinhold
Katja Schäfer (28) findet das Plakat der Linken unprofessionell.
Katja Schäfer (28) findet das Plakat der Linken unprofessionell.  © Uwe Meinhold

Freie Wähler, AfD und BSW überzeugen nicht alle

Wolf-Dieter Nolting (85) lässt sich von Oliver Wölfert von den Freien Wählen überzeugen.
Wolf-Dieter Nolting (85) lässt sich von Oliver Wölfert von den Freien Wählen überzeugen.  © Uwe Meinhold

Freie Wähler

Bernd Rippert: "Blick des Kandidaten wirkt arrogant. Aber klare Gestaltung - Partei, Slogan, Kandidatenname."

Wolf-Dieter Nolting (85), Rentner: "Sieht ordentlich aus, ohne blöden Spruch. Kandidat wirkt, als ob er sich einsetzt."

AfD

Bernd Rippert: "Sehr souverän, staatsmännisch und seriös. Diese Partei will die Macht und zeigt es plakativ."

Maximilian Kloda (25), Produktionshelfer: "Seriöse Plakate mit Message. Das dunklere Blau hebt den Spitzenkandidaten hervor."

Das AfD-Plakat überzeugt auch Maximilian Kloda (25).
Das AfD-Plakat überzeugt auch Maximilian Kloda (25).  © Uwe Meinhold
Sahra Wagenknecht überzeugt als das Gesicht der Partei BSW.
Sahra Wagenknecht überzeugt als das Gesicht der Partei BSW.  © Bernd Rippert

BSW

Bernd Rippert: "Viele Plakate zeigen das Gesicht der Partei, Sahra Wagenknecht. Die Plakate sind freundlich und klar gestaltet."

Sven Holzapfel (49), Storeleiter: "Markantes Gesicht. Die Plakate wirken ansprechend. Auf einen Blick alles erkennbar."

Titelfoto: Uwe Meinhold

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