Chemnitzer Stadtrat fordert: Diese "Schandflecken" müssen bis 2025 verschwinden!

Chemnitz - Kultur hui, Stadtbild pfui! Die Vorbereitungen auf kulturelle und kreative Highlights in der Kulturhauptstadt Chemnitz laufen. "Auch städtebauliche Schandflecke müssen bis 2025 verschwinden, wenn unsere Stadt ein angemessener Gastgeber sein will", sagt Stadtrat und Bauunternehmer Dieter Füsslein (80, FDP).

Den Marx-Kopf fotografieren Touristen am häufigsten - inklusive der leerstehenden Geschäfte dahinter.
Den Marx-Kopf fotografieren Touristen am häufigsten - inklusive der leerstehenden Geschäfte dahinter.  © Ralph Kunz

Nicht nur Stadt und Firmen will Füsslein für ein ansprechendes Stadtbild in die Pflicht nehmen: "Wir brauchen ein Stadtgestaltungsprogramm als Rahmen für die Mitwirkung aller Bürger." Diese städtebaulichen Sorgenkinder hat Füsslein besonders im Blick:

Marx-Kopf

Das Umfeld des Karl-Marx-Kopfes fristet ein trostloses Dasein. "Was sehen Touristen dort von Chemnitz? Kaputte Treppen und dahinter Leerstand. Der Kopf ist das am meisten fotografierte Motiv der Stadt. Die Bilder gehen um die Welt", mahnt Füsslein. Sein Vorschlag: Ein kreatives Ladengeschäft oder die Tourist-Information sollten die leeren Räume füllen.

Viel Diskussionsbedarf am Mittwoch im Chemnitzer Stadtrat
Chemnitz Politik Viel Diskussionsbedarf am Mittwoch im Chemnitzer Stadtrat

Gammel-Hochhaus

Das Gammel-Hochhaus in der Zwickauer/Ecke Reichsstraße ist seit Jahren ein Schandfleck. Der Besitzer hatte einen Bauantrag im April wieder zurückgezogen. "Allerdings beabsichtigt der Bauherr, einen neuen Bauantrag zu stellen", so eine Stadtsprecherin. Füsslein: "Im Zweifel sollte die Stadt den Plattenbau übernehmen und selbst handeln."

Die Ladenzeile der einstigen Parteisäge bietet einen trostlosen Anblick.
Die Ladenzeile der einstigen Parteisäge bietet einen trostlosen Anblick.  © Uwe Meinhold
FDP-Stadtrat und Bauprofi Dieter Füsslein (80) macht sich Gedanken ums Stadtbild.
FDP-Stadtrat und Bauprofi Dieter Füsslein (80) macht sich Gedanken ums Stadtbild.  © Sven Gleisberg
Fehlende Fenster, mit Graffiti verschmierte Fassade - das Hochhaus in der Zwickauer Straße verschandelt seit Jahren das Zentrum.
Fehlende Fenster, mit Graffiti verschmierte Fassade - das Hochhaus in der Zwickauer Straße verschandelt seit Jahren das Zentrum.  © Uwe Meinhold
Nach kreativer Kulturhauptstadt sehen weder die Fassaden der GGG-Großplatten in der Theaterstraße noch die Würfel-Kioske aus.
Nach kreativer Kulturhauptstadt sehen weder die Fassaden der GGG-Großplatten in der Theaterstraße noch die Würfel-Kioske aus.  © Uwe Meinhold

Wanderer Werke weit oben auf der Prioritäten-Liste

Der Industrie-Koloss der Wanderer-Werke zog bisher eher Spekulanten als Investoren an.
Der Industrie-Koloss der Wanderer-Werke zog bisher eher Spekulanten als Investoren an.  © Uwe Meinhold

Platten-Tristesse

Die GGG-Plattenbauten in der Theaterstraße und die teils leerstehenden Kioske davor sind Dieter Füsslein ein Dorn im Auge: "Wenn Gäste vom neuen Carlowitz-Congresscenter aus auf die Straße blicken, was sollen die für einen Eindruck bekommen? Die Fassaden sollten bis 2025 einladender aussehen, das Umfeld gestaltet werden."

Wanderer-Werke

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Mit den Wanderer-Werken in der Zwickauer Straße geht es nicht voran. "Sie stehen ganz oben auf der Prioritätenliste. Die Wanderer-Werke sind ein Kulturdenkmal erster Güte und sind von einem Spekulanten zum nächsten weitergereicht worden. Das dürfen wir nicht länger hinnehmen", fordert der Stadtrat.

Titelfoto: Montage: Uwe Meinhold / Sven Gleisberg

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