Chemnitz - Der Chemnitzer FDP reicht's: Im Dauerchaos beim Regionalexpress zwischen Chemnitz und Leipzig fordern die Liberalen Klarheit von Politik und Mitteldeutscher Regiobahn (MRB).
Die Übergangslösungen dürften nicht weiter auf dem Rücken der Pendler ausgetragen werden, so Kreis-Chefin Yvonne Kilian (46). Sie verlangt eine Landesverkehrspolitik, "die nicht länger auf Improvisation setzt, sondern auf moderne Mobilität".
Es brauche endlich verbindliche Aussagen zur Auslieferung der seit Langem versprochenen neuen Akkuzüge.
Seit Wochen ist in den nach wie vor eingesetzten Doppelstock-Zügen wegen Dieselgeruchs von der Lok ein ganzer Wagen gesperrt.
Die MRB hatte schon vor zwei Wochen angekündigt, mit einem sogenannten Abstandswagen das Problem zu lösen. Doch der ist bis heute nicht im Einsatz. Die Folge: massive Platzprobleme auf einer der wichtigsten Bahnstrecken Sachsens.
Zusätzliche Direktbusse als Übergangslösung
Wie die MRB inzwischen mitteilte, bleibt der erste Wagen auch weiterhin geschlossen. Das habe das Eisenbahn-Bundesamts (EBA) auf Grundlage eines Gutachtens angeordnet. Der getestete einstöckige Abstandswagen (n-Wagen) konnte keine spürbare Entlastung der Geruchslage nachweisen.
Mehr noch: Auch in Richtung Leipzig könne eine gesundheitliche Belastung bei längerer Fahrtzeit nicht ausgeschlossen werden. Daher empfiehlt das Gutachten, den betroffenen Wagen in beiden Fahrtrichtungen komplett geschlossen zu führen.
Als Übergangslösung bietet das Unternehmen in den Hauptverkehrszeiten zusätzliche Direktbusse zwischen Chemnitz und Leipzig an. Für die FDP jedoch ist das zu wenig: "Zusätzliche Busse sind kein Ersatz für einen funktionierenden Zugbetrieb. Das ist Stückwerk", so Kilian.
Die Liberalen fordern endlich eine klare Ansage, wie und wann das Problem nachhaltig gelöst wird.