Chemnitz: Kurz mal an der Marktlinde sitzen? Schön wär's ...
Chemnitz - Vier Wochen vor der ersten Stadtratssitzung im neuen Sitzungsjahr knirscht es bereits gewaltig im Getriebe der Stadtpolitik. Nicht nur die AfD sorgt derzeit für Kopfschütteln, auch eine schlichte Sitzbank spielt eine tragende Rolle. Genauer gesagt: eine Sitzgelegenheit an der Marktlinde.
Alles in Kürze
- SPD fordert Sitzbank am Marktbaum in Chemnitz.
- Rathaus lehnt bestimmte Bänke aus ästhetischen Gründen ab.
- Verwaltung schlägt Granitblöcke als Alternative vor.
- Stadtrat entscheidet am 27. August über den Antrag.
- Sitzbank war beim Hutfestival gut angenommen worden.

Die SPD fordert, dass die Stadt am Marktbaum eine Bank aufstellt, und zwar die, die beim Hutfestival sehr gut angenommen "und auch in den Tagen nach Abbau der Stände und Bühnen noch rege genutzt" wurde.
Doch das Rathaus winkt ab. Bürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky (65, parteilos) macht deutlich: eine Bank ja - aber nicht irgendeine.
Die bereits vorhandenen grauen Beton- oder weinroten "Enzibänke" seien zwar verfügbar, aber ästhetisch ein Dorn im Auge: "Eine oder mehrere Bestandsbänke an dieser Stelle beeinträchtigen auch die Funktion und Wirkung des Marktes."
Stattdessen schlägt die Verwaltung massive Granitblöcke vor, "um eine Analogie zur Formensprache und zum Material zu den Sitzmöglichkeiten am Marktbrunnen zu erreichen".
Ein Sitzstreit, der sich in Stilfragen verbeißt? Das letzte Wort hat der Stadtrat. Dort steht der Antrag am 27. August auf der Tagesordnung.
Titelfoto: Kristin Schmidt