Das sagen Chemnitzer Stadträte zu den Plänen zur "Parteisäge"
Chemnitz - Die Chemnitzer Kommunalpolitik sieht eine städtebauliche Entwicklung der Fläche hinter der "Parteisäge" fraktionsübergreifend positiv.
Vor allem die Linke übt aber scharfe Kritik an der Informationspolitik von Rathaus und Ministerpräsident Michael Kretschmer (48, CDU): Es sei "bedenklich", dass die Stadt schon seit einem Jahr in die Überlegungen einbezogen sei, der Stadtrat aber nicht informiert wurde, so Fraktions-Chefin Susanne Schaper (46).
"Das gute Projekt darf nicht durch das Wahlkampfgetöse des Ministerpräsidenten jetzt schon zerredet werden", Schaper weiter.
Die Idee eines Architektenwettbewerbs für die Fläche, wie von der Architektenkammer angeregt, findet CDU-Fraktions-Chef Tino Fritzsche (63) "cool": "Der Wettbewerb sollte international geöffnet werden. Vielleicht kann gleichzeitig das Schauspielhaus mit einziehen."
Auch die Grünen können sich einen solchen Wettbewerb vorstellen: "Das Areal darf aber nicht durch neue bauliche Barrieren verstellt werden", meint Fraktions-Vize Volkmar Zschocke (55). Auch das "CheK"-Konzept müsse integriert werden, da eine Achse zwischen Stadthallenpark und Brühl schon vom Stadtrat beschlossen sei.
Die AfD fordert eine Bürgerbeteiligung. Steffen Wegert (67): "Damit die Chemnitzer entscheiden können, wie ihre Innenstadt gestaltet werden soll." SPD-Stadtrat Detlef Müller (59) sieht den Flächentausch als vordringlichste Aufgabe: "Die Stadt muss erst mal das Grundstück vom Freistaat bekommen."
Titelfoto: Kristin Schmidt