Chemnitz - In der Diskussion um die finanzielle Förderung rund um die "Nazivilla" Pfauter in Altchemnitz hat das Rathaus sein Schweigen gebrochen.
In der Antwort auf eine BSW-Ratsanfrage verteidigte Noch-Baubürgermeister Michael Stötzer (52, Grüne) die geplante Finanzhilfe von gut 400 Euro für Baumfällungen und Neuanpflanzungen durch den Eigentümer.
"Die Villa Pfauter ist eines der wichtigsten Kulturdenkmale in Chemnitz mit Parkanlage. Es besteht ein öffentliches Interesse." Förderanträge seien völlig legitim, zumal es der erste in 30 Jahren sei.
Die Villa (erbaut 1914) liegt malerisch unterhalb des Pfarrhübels, direkt an der Annaberger Straße. Doch was wie ein Märchen aus Stein aussieht, hat eine düstere Geschichte.
Das Anwesen gehörte einst dem Maschinenfabrikanten Hermann Pfauter (1854–1914). Später lebte hier seine Witwe Clara (1875-1960) mit zehn Kindern, es gab im Dritten Reich enge Verbindungen zum NS-Regime.
Stötzer verteidigt den Zuschuss dennoch: "Die Denkmalschutzbehörden haben die Aufgabe, die Kulturdenkmale zu schützen und zu pflegen. Die Pflege des Parks sei angesichts von Klimafolgen besonders wichtig. "Die historische Bewertung ist nicht unsere Aufgabe."
Das letzte Wort hat der Stadtrat.