Für mindestens 100 Millionen Euro: Hier fährt die neue Straßenbahn in Chemnitz entlang

Chemnitz - Mehr als drei Jahre nach dem politischen Startschuss wird's konkret: Die Stadt Chemnitz hat den endgültigen Trassenverlauf für die neue Straßenbahn in den Zeisigwald vorgelegt.

So könnte die neue Bahntrasse in der Heinrich-Schütz-Straße aussehen.
So könnte die neue Bahntrasse in der Heinrich-Schütz-Straße aussehen.  © Maik Börner

Am Donnerstag tagt der Fachausschuss dazu hinter verschlossenen Türen - in zwei Wochen soll der Stadtrat entscheiden.

Die Strecke misst rund 3,4 Kilometer. Sie soll ab der Straße der Nationen auf Höhe Heinrich-Zille-Straße beginnen, über Wilhelm-Külz-Platz und August-Bebel-Straße zum Thomas-Mann-Platz führen.

Dort werden die Weichen gestellt: ein Abzweig Richtung Frankenberger Straße und die Anbindung an den in Vorbereitung befindlichen VMS-Betriebshof. Weiter geht's über Palm- und Heinrich-Schütz- in die Zeisigwaldstraße, Endstelle an der bestehenden Buswendeschleife.

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Damit rückt das Freizeit- und Erholungsgebiet Zeisigwald näher an die Innenstadt - ohne Umstieg, ohne Umwege.

Die Linie soll die Bus-Linie 51 ersetzen und dicht besiedelte Viertel erschließen. Im Paket: kurze Wege zu Schwergewichten wie Sachsen-Allee, Planitzwiese, Terra-Nova-Campus, den Zeisigwaldkliniken Bethanien - und an Spieltagen auch zum Stadion an der Gellertstraße.

In der Palmstraße sind noch einige dieser Halterungen der alten Straba-Oberleitung zu sehen.
In der Palmstraße sind noch einige dieser Halterungen der alten Straba-Oberleitung zu sehen.  © Ralph Kunz
Die neue Bahntrasse soll mittelfristig über die Heinrich-Schütz-Straße führen.
Die neue Bahntrasse soll mittelfristig über die Heinrich-Schütz-Straße führen.  © Ralph Kunz

Baubeginn frühstens ab 2030

Baubürgermeister Thomas Kütter (49, parteilos) stellt die Vorzugsvariante am Donnerstag im Stadtrats-Fachausschuss vor.
Baubürgermeister Thomas Kütter (49, parteilos) stellt die Vorzugsvariante am Donnerstag im Stadtrats-Fachausschuss vor.  © Ralph Kunz

"Verstärkerzüge müssen dann nicht erst zur entfernten Endstelle Zeisigwald zum Wenden fahren", schreibt Baubürgermeister Thomas Kütter (49, parteilos) in der Vorlage.

Damit liegt die Linienführung schwarz auf weiß vor - und mit ihr Antworten auf alte Streitpunkte.

Denn diskutiert wurde reichlich: Die Gleise in Hartmann- und Theaterstraße sollen - wie auf der Brückenstraße - in Mittellage liegen, nicht am Rand. Die Brückenstraße bleibt trotz Gleismitte für den Durchgangsverkehr offen.

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Heikle Fragen zu Parkplätzen, Radspuren und Vorrang an Knotenpunkten sind eingeordnet: "Mitte ja - aber mit Ordnung im Straßenraum", so der Tenor.

Die Kosten taxiert Kütter aktuell auf gut 100 Millionen Euro netto, der Baubeginn sei frühestens ab 2030 realistisch. Die Fertigstellung läge folglich in den frühen bis mittleren 2030er-Jahren.

Titelfoto: Maik Börner

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