Chemnitz - Das Klinikum Chemnitz will groß einsteigen und Teile des Diakoniekrankenhauses (Diakomed) in Hartmannsdorf übernehmen. Über die Beschlussvorlage entscheidet der Stadtrat in der nächsten Sitzung am 17. Dezember.
"Wir haben beabsichtigt, dass das Klinikum 80 Prozent der Anteile an dem Krankenhaus erwirbt", erklärt Tilo Keller aus dem Kämmereiamt.
Der Grund ist dramatisch: Die Krankenhausreform, die ab 2026 greift, zwingt Kliniken zu mehr Qualität - und zu harten Einsparungen.
Kleine Häuser geraten massiv unter Druck. Die Diakomed steht ohne Partner schon 2026 vor einem Minus von 3,3 Millionen Euro.
Chemnitz will das verhindern. Im neuen Verbund soll Hartmannsdorf zum Spezialstandort für Orthopädie und planbare OPs werden, während das Klinikum Chemnitz sich voll auf schwere Fälle und Notfälle konzentrieren kann.
Schon 2026 könnte der Zusammenschluss laut Stadt 1,6 Millionen Euro sparen - bis 2027 sogar 2,5 Millionen Euro.
Doch der Deal hat auch Risiken: Die Reformregeln sind noch nicht alle beschlossen, Millioneninvestitionen stehen an, und selbst die Pensionskasse der Diakomed-Belegschaft könnte zur Kostenfalle werden.