Investorpläne gescheitert: Wie geht es mit dem alten Wohnhotel Kappel in Chemnitz weiter?
Chemnitz - Die Hängepartie um das alte Wohnhotel Kappel in Chemnitz geht weiter.
Nach Rathaus-Angaben wollte der private Eigentümer den verfallenen DDR-Plattenbau an der Haydnstraße zu einem Wohnhaus mit kleineren Gewerbeflächen im Erdgeschoss umbauen. Der Bauantrag aus dem Dezember 2022 sei jedoch zurückgewiesen worden.
"Das geht gar nicht", schimpft CDU-Stadtrat Kai Hähner (51), der eine offizielle Anfrage bei der Stadt zum Sachstand gestellt hatte. Hähner meint damit das Handeln der Stadtverwaltung selbst, die zwar Fragen beantworte, das sei aber auch alles. "Ich weiß nicht, warum die Bauverwaltung nicht mal nachfragt, woran es denn eigentlich hängt."
Das Rathaus weiß nach eigener Aussage, dass in dem Block Entrümpelungsarbeiten stattgefunden haben. Von einem Verfall des Gebäudes werde nicht ausgegangen.
"Wenn man mal hinfährt, sieht man, dass die Absperrzäune mittlerweile überhaupt keine Zäune mehr sind", entgegnet Kai Hähner. Diese seien zur Seite geschoben, sodass jeder das Gelände betreten könne.
Der CDU-Stadtrat kündigte an, den Zustand bei Baubürgermeister Michael Stötzer (51, Grüne) nochmals zu thematisieren.
Das Wohnhotel Kappel wurde in der ersten Hälfte der Siebzigerjahre erbaut und nach der Wende als Arbeiterwohnheim vorwiegend für ausländische Gastarbeiter genutzt. 2015 war es für etwa ein Jahr Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge. Seit deren Schließung steht das Haus leer.
Titelfoto: Maik Börner