Millionen-Defizit im Etat: Krisensitzung im Chemnitzer Rathaus
Chemnitz - Chemnitz schwimmt finanziell im Minus - 82 Millionen Euro werden zum Jahresende fehlen. Stadtspitze und Fraktionen suchen fieberhaft Wege aus dem Engpass. Oberbürgermeister Sven Schulze (52, SPD) und Stadtkämmerer Ralph Burghart (55, CDU) hatten die Fraktions-Chefs für letzten Freitag zu einem Krisengipfel ins Rathaus geladen.
Über die Ergebnisse des vierstündigen Treffens halten sich alle Seiten bedeckt. "Es war vor allem ein Entgegennehmen von Vorschlägen der Verwaltung", schätzt SPD-Fraktions-Chefin Jacqueline Drechsler (48) ein.
Tino Fritzsche (63, CDU) ergänzt: "Ich empfinde, dass alle Seiten sehr unaufgeregt und konzentriert das Haushaltsproblem angehen."
Auf dem Tisch dürften vor allem die permanent steigenden Kosten der Jugendhilfe liegen, aber auch eine strukturelle Verschlankung des städtischen Personals.
Darüber hinaus wurden wohl auch das Einfrieren der Zuschüsse für die Theater und weiterer städtischen Gesellschaften diskutiert.
AfD-Fraktions-Chef Volker Dringenberg (52): "Wir werden bei den freiwilligen Aufgaben den Rotstift deutlich ansetzen müssen, hier darf es keine Tabus mehr geben. Bei den Pflichtaufgaben muss die Frage nach den erforderlichen Ausgaben deutlich gestellt werden."
Titelfoto: Sven Gleisberg