Rathaus nach Cyberangriff auf CVAG alarmiert: "Lage der Gefährdung ist sehr angespannt"

Chemnitz - Die Internetauftritte von Chemnitzer Verkehrs AG und City-Bahn bleiben nach einem Hackerangriff bis auf Weiteres abgeschaltet. Das Verkehrsunternehmen ist nur eine der Institutionen in Chemnitz, die in den vergangenen Monaten Opfer von IT-Sabotage wurden. Auch die Stadtverwaltung ist auf der Hut.

Cyber-Attacken in Chemnitz nehmen zu. Angegriffen werden nicht nur IT-Systeme von Firmen, sondern immer häufiger auch öffentliche Institutionen.
Cyber-Attacken in Chemnitz nehmen zu. Angegriffen werden nicht nur IT-Systeme von Firmen, sondern immer häufiger auch öffentliche Institutionen.  © Kristin Schmidt

Die IHK Chemnitz war voriges Jahr ab August wegen einer Cyberattacke ganze zwei Monate online nicht erreichbar. Ende August 2022 traf es die TU Chemnitz: Eine Schadsoftware drang per E-Mail in die IT-Infrastruktur des Instituts für Psychologie ein. Das DRK erwischte es im März, weshalb unter anderem die Webseite des Kreisverbands Chemnitzer Umland ausfiel.

Die Stadtverwaltung schaut wachsam auf die jüngsten Netzwerkangriffe: "Die Lage der Gefährdung ist weiterhin sehr angespannt", so eine Stadtsprecherin. "Die Lage wird von den IT-Sicherheitsexperten der Stadt permanent beobachtet. Sie stehen mit allen relevanten Stellen auf Landes- und Bundesebene in enger Verbindung."

Dabei setzt Chemnitz auch auf den Austausch mit Kommunen, die bereits von Cyberangriffen betroffen waren - wie kürzlich Suhl oder Potsdam. Die genauen Abwehrmaßnahmen sind geheim.

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Im Fall des Angriffs auf die CVAG ermittelt inzwischen das Cybercrime Competence Center des Landeskriminalamtes. "Es gibt den Verdacht, dass es einen unberechtigten Zugriff auf den Twitter-Account des Verkehrsunternehmens gab", teilte eine Polizeisprecherin mit.

Datenklau, Nervenkitzel, gezielte Sabotage - die Motive von Hackern sind ganz unterschiedlich.
Datenklau, Nervenkitzel, gezielte Sabotage - die Motive von Hackern sind ganz unterschiedlich.  © 123rf/nomadsoul1
CVAG-Sprecherin Juliane Kirste (38) empfiehlt, sich online auf der Seite des VMS zu informieren, solange der Internetauftritt der CVAG abgeschaltet ist.
CVAG-Sprecherin Juliane Kirste (38) empfiehlt, sich online auf der Seite des VMS zu informieren, solange der Internetauftritt der CVAG abgeschaltet ist.  © Kristin Schmidt

Wie lange es dauert, bis die Folgen des Angriffs behoben sind, ist laut CVAG-Sprecherin Juliane Kirste (38) derzeit "völlig offen".

Titelfoto: Kristin Schmidt, 123rf/nomadsoul1

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