Chemnitz - Gibt es in Chemnitz bald klare Regeln für die Würdigung verstorbener Promis? Das Rathaus soll nach dem Willen von CDU, SPD und Linken im Stadtrat einen verbindlichen Verfahrensweg erarbeiten. Der Antrag steht nächste Woche auf der Tagesordnung.
Hintergrund dessen dürften die AfD-Vorstöße nach dem Tod von Eiskunstlauf-Trainerin Jutta Müller (†94) und Radsport-Legende Michael Hübner (†65) sein.
Die Fraktion trat jeweils kurz nach dem Tod der beiden Chemnitzer Persönlichkeiten mit eiligen Vorschlägen an die Öffentlichkeit, das Eissportzentrum und die Radrennbahn umzubenennen.
"Ein Windhundrennen, egal von welcher Fraktion, halten wir nicht für zielführend", betont SPD-Stadtrat Jürgen Renz (50).
Michael Theiss (45, CDU) ergänzt: "Persönliche Ehrungen durch die Stadt Chemnitz sollten koordinierter und überparteilich ablaufen."
OB Schulze signalisierte bereits Rückendeckung
Laut Antragsbegründung sollen dabei "verschiedene Vorschläge der Ehrung geprüft und unter Einbeziehung der Hinterbliebenen ein gemeinsamer Vorschlag erarbeitet werden".
Schon im Vorfeld war dazu ein neues Gremium nach Vorbild der AG Straßennamen im Gespräch. Stattdessen soll aber nun der Ältestenrat der Fraktions-Chefs die zentrale Rolle übernehmen.
OB Sven Schulze (53, SPD) signalisierte in einer ersten Stellungnahme bereits Rückendeckung für den Antrag: "Die teils kontroversen Diskussionen in der Vergangenheit zeigen, dass eine verbindliche und abgestimmte Vorgehensweise zur Gedenk- und Ehrungskultur wichtig ist."
Die Verwaltung werde einen geeigneten Verfahrensweg entwickeln.