Vorsichtiger Optimismus nach ergebnislosem Bahn-Krisengipfel in Chemnitz
Chemnitz - Der ergebnislose Bahngipfel vom Montag im Chemnitzer Rathaus wirkt weiter nach.

OB Sven Schulze (53, SPD) hatte Vertreter von Bahn, Freistaat und Kommunalpolitik an einen Tisch geholt, um über schnelle Lösungen für den stockenden Ausbaup der Bahnstrecke Chemnitz–Leipzig zu beraten. Sachsens Infrastrukturministerin Regina Kraushaar (61, CDU) hatte zwar eine Finanzierungslösung bis 30. Juni zugesichert, doch vieles war vage geblieben.
Die Bahninitiative Chemnitz reagierte trotzdem vorsichtig optimistisch.
Sprecher Sebastian Drechsler (34): "Das sind wichtige Zusagen, auch wenn wir sie längst erwartet hätten. Der Kompromiss von 2023 darf nicht erneut infrage gestellt werden."
Damals hatten sich Freistaat, Deutsche Bahn, Stadt und Verkehrsverbünde aus Kostengründen auf zwei kurze eingleisige Abschnitte (2,6 km) verständigt.

Züge sollen auf einer elektrifizierten und weitestgehend zweigleisigen Strecke verkehren
Auch die Grünen im Chemnitzer Stadtrat erhöhen den Druck: "Die derzeitige Verbindung schadet der Stadt. Eine Sparvariante für dieses Schlüsselprojekt ist nicht akzeptabel", so Stadtrat Joseph Israel (26).
Die Deutsche Bahn beziffert die inzwischen gestiegenen Planungs- und Baukosten auf 20 Millionen Euro, im neuen Sachsen-Haushalt sind aber nur acht Millionen Euro eingeplant. Martin Walden (59), Konzernbeauftragter für Sachsen, erklärte, man wolle die Strecke so ausbauen, dass sie robuster bei Störungen ist.
Bis Ende 2032 sollen die Züge auf einer dann elektrifizierten und weitestgehend zweigleisigen Strecke im 30-Minuten-Takt verkehren.
Titelfoto: Montage: Maik Börner, Kristin Schmidt