Straßenbahn-Ring ums Chemnitzer Zentrum: Geht es endlich los?
Chemnitz - Der Straßenbahn-Zentrumsring wird in Chemnitz Realität. Vor fast genau vier Jahren hatte der Stadtrat die Weichen für diese ringförmige Trasse rund um die Innenstadt gestellt. Der Baustart steht nun unmittelbar bevor, spätestens im März 2026 soll es losgehen.
"Der exakte Termin steht aus organisatorischen Gründen noch nicht fest", sagt Matthias Korda (47), Chef vom ausführenden Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS).
Der erste große Abschnitt des Chemnitzer Modells Stufe 4 (Strecke nach Limbach-Oberfrohna) umfasst den Gleisneubau von Hartmann- über Mühlen- und Theaterstraße bis zum Falkeplatz. Damit werden offene Gleislücken geschlossen und bestehende Strecken besser zusammengebunden.
Die Knackpunkte des Mammut-Projekts: vor allem die Fläche rund um den "Nischel". Kritiker befürchten, dass Schluss mit Events und Großveranstaltungen ist, wenn die Trasse fertig sein wird.
Auch der Denkmalschutz spielt eine Rolle. "Wir sind im Gespräch mit allen Seiten", bestätigt Korda.
Kosten können derzeit "nicht seriös geschätzt werden"
Auch mit dem Eigentümer des Gebäudes in der Hartmannstraße 17. In dem denkmalgeschützten Haus mit seinem Jugenstil-Erker befand sich zuletzt ein Getränkehandel, oben war das Gebäude vermietet.
"Abstimmungen haben bereits stattgefunden." Wann genau der Abriss kommt, ist jedoch unklar.
Proteste von Anwohnern habe es keine gegeben. Stattdessen wird geplant, erklärt, nachgeschärft. Erst im Oktober hatte der VMS gemeinsam mit Stadt und Planern Händler zur Info-Runde geladen. Die Botschaft: Der Ladenbetrieb soll laufen, auch wenn draußen gebaut wird.
Erreichbarkeiten für Kunden und Lieferverkehr werden gesichert. "Wir haben ein zwischen allen Baubeteiligten abgestimmtes Verkehrskonzept."
Und die Kosten? 2021 nannte das Rathaus eine Summe von gut 72 Millionen Euro. Korda: "Aufgrund des Planungs- und Bauzeitraums sowie der unbekannten Kostenentwicklung lassen sich diese nicht seriös schätzen."
Die gesamte Stufe 4 des Chemnitzer Modells soll rund 17 Kilometer lang werden und Anfang bis Mitte der 2030er-Jahre Chemnitz mit Limbach-Oberfrohna verbinden.
Titelfoto: Visualisierung: VMS

