Wassertreten in der Chemnitz? Die Grünen haben 'nen Kneipp-Plan
Chemnitz - Ein erfrischender Gesundbrunnen und vor allem kostenlos: Wie wäre es mit Wassertreten in einem der Fließgewässer in Chemnitz? Wenn es nach den Grünen im Stadtrat geht, braucht unsere Stadt eine Naturkneippanlage.

"Was anderswo geht, sollte bei uns nicht unmöglich sein", ist sich Rätin Susann Mäder (39) sicher. "Ich habe es selbst in Österreich mal ausprobiert und stelle mir das auch für hier sehr schön vor. Eine Bank hinstellen, Schuhe und Strümpfe aus und schön mit den Füßen durchs Wasser."
So einfach ist das mit der Umsetzung Kneippscher Ideen an der frischen Chemnitzer Luft allerdings nicht.
Das Rathaus signalisierte bereits deutliche Zweifel an der Umsetzbarkeit. "Moderne Kneippanlagen werden ... nicht im natürlichen Gewässer selbst, sondern in der Nähe von Fließgewässern errichtet", lässt Umweltbürgermeister Knut Kunze (52, parteilos) wissen.
Wenn man schon Varianten, Orte und Kosten gründlich betrachten solle, seien "verschiedenste Zuständigkeiten innerhalb der Stadtverwaltung einzubeziehen", nicht nur die Belange des Naturschutzes.


Stadtrat entscheidet am Mittwoch
Nachvollziehen kann Susann Mäder die bürokratische Amtsbremse nicht. "Eine Anlage aus Holz würde aus meiner Sicht wenig Aufwand verursachen und kostet auch nicht die Welt."
Im Zweifelsfalle könne man es als Modellversuch ansetzen und das Projekt nach einiger Zeit noch einmal auf den Prüfstand stellen.
Mittwoch nächster Woche entscheidet der Stadtrat, ob das Rathaus sich mit Möglichkeiten einer Naturkneippanlage befassen soll.
Titelfoto: Kristin Schmidt