Chemnitzerin kämpft bei der WM um Olympia-Ticket: "Ich war in einem tiefen mentalen Loch!"

Chemnitz - "Ich bin bereit", sagt Pauline Schäfer-Betz (26). Die Ausnahme-Athletin vom KTV Chemnitz geht am Montag in Antwerpen in jener Halle an den Start, in der sie vor zehn Jahren erstmals an einer Weltmeisterschaft teilnahm.

Die Chemnitzerin Pauline Schäfer-Betz (26) beim Wettkampf in Heidelberg am Schwebebalken in Aktion.
Die Chemnitzerin Pauline Schäfer-Betz (26) beim Wettkampf in Heidelberg am Schwebebalken in Aktion.  © imago/foto2press

Die diesjährige WM ist die letzte Chance, sich für die Olympischen Spiele in Paris zu qualifizieren. TAG24 sprach mit der Schwebebalken-Weltmeisterin von 2017, die bereits in Rio (2016) und Tokio (2021) zum deutschen Olympia-Team gehörte.

TAG24: Wie lief die Vorbereitung?

Schäfer: "Wir waren eine Woche in Frankfurt/Main, haben an den letzten Details und unseren Übungen gearbeitet. Ich bin verletzungsfrei geblieben und freue mich auf die Wettkämpfe."

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TAG24: Die finden in jener Halle statt, die Sie bereits 2013 als 16-Jährige kennenlernen durften. Ein gutes Omen?

Schäfer: "Das hoffe ich. Ich erinnere mich gern an damals zurück. Es waren sehr schöne Wettkämpfe mit einer tollen Atmosphäre in der Halle. Jetzt kehre ich mit dem deutschen Team zurück. Und wir wollen unser großes Ziel erreichen."

TAG24: Das heißt Olympische Spiele in Paris. Wie stehen die Chancen?

Schäfer: "Wir müssen unter die besten Zwölf kommen. Das ist definitiv machbar."

Pauline Schäfer-Betz freut sich auf die WM-Wettkämpfe in Antwerpen. Das große Ziel heißt Olympische Spiele 2024 in Paris.
Pauline Schäfer-Betz freut sich auf die WM-Wettkämpfe in Antwerpen. Das große Ziel heißt Olympische Spiele 2024 in Paris.  © Andreas Seidel

Trainer Temme brachte ihr die Freude am Leistungssport zurück

Pauline Schäfer-Betz mit ihrem Trainer Kay-Uwe Temme im Sportforum.
Pauline Schäfer-Betz mit ihrem Trainer Kay-Uwe Temme im Sportforum.  © Maik Börner

TAG24: Sie mussten die letzten beiden internationalen Höhepunkte verletzungsbedingt absagen. Bei den Finals feierten Sie Anfang Juli ein starkes Comeback, erkämpften am Schwebebalken Ihren neunten Meistertitel. Wie wichtig war dieser Erfolg für das Selbstvertrauen?

Schäfer: "Enorm wichtig. Durch mein Verletzungspech konnte ich lange Zeit keine Wettkämpfe bestreiten, musste die EM und WM absagen. In Düsseldorf habe ich alle vier Geräte geturnt. Es war eine große Herausforderung, wieder auf dieses Level zu kommen. Das habe ich geschafft. Die Erleichterung und Freude waren riesengroß."

TAG24: Sie trainieren seit drei Jahren bei Kay-Uwe Temme. Welchen Anteil hat er an Ihren jüngsten Erfolgen?

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Schäfer: "Er ist ein ganz wichtiger Faktor. Ich war vor drei Jahren in einem tiefen mentalen Loch. Mit ihm habe ich mich da wieder herausgekämpft. Er hat mir den Spaß am Leistungssport zurückgebracht. Ich gehe täglich voller Freude in die Turnhalle im Chemnitzer Sportforum, die mir beste Bedingungen bietet. Ich habe mich dort mit meinem Schwebebalken und Stufenbarren bei den Männern eingemietet."

TAG24: Wird Kay-Uwe Temme mit in Antwerpen sein?

Schäfer: "Er fährt mit, und darüber bin ich sehr froh. Vor zwei Jahren hatten wir unsere erste gemeinsame WM. Die ist mit Silber am Schwebebalken erfolgreich gelaufen. Wenn er dabei ist, gehe ich mit einem sehr positiven Gefühl an den Start."

Titelfoto: imago/foto2press

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