Über eine Million Downloads: Diese Chemnitzer App geht durch die Decke

Chemnitz - Was für ein Erfolg! Ein Forscherteam der TU Chemnitz entwickelte zusammen mit Wissenschaftlern der Cornell University (USA) eine Vogelstimmen-App. Diese wurde bereits über eine Million Mal heruntergeladen.

Mit der App "BirdNET" lassen sich über 3000 Vogelstimmen erkennen.
Mit der App "BirdNET" lassen sich über 3000 Vogelstimmen erkennen.  © Uwe Meinhold

Mehr als 3000 Vogelstimmen weltweit erkennt die App "BirdNET", kann die Tiere an ihrem Gesang identifizieren. Die Nutzer sind begeistert!

Stolze 4,6 Punkte bei über 5000 Rezensionen erreicht die App im Google Play Store.

"Das ist ein unglaublicher Erfolg", freut sich Dr. Stefan Kahl von der TU Chemnitz. Der Medieninformatiker entwickelte die App zusammen mit Kolleginnen und Kollegen der Cornell University in New York.

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Nachdem die App 2018 an den Start gegangen war, zähle das Team um Dr. Kahl bereits ein Jahr später rund 180.000 Downloads. Im Jahr 2020 verzeichneten die Forscher einen besonders hohen Anstieg der Downloads und Zugriffe.

Laut den Wissenschaftlern habe unter anderem die Corona-Situation zu derart hohen Download-Zahlen geführt. "Unsere App sorgt im häuslichen Umfeld oder bei Spaziergängen in der Natur für Abwechslung, Unterhaltung und Wissen – danach haben sich bestimmt viele gesehnt", so der App-Entwickler.

Mehr als eine Million Mal wurde die Vogelstimmen-App der TU Chemnitz heruntergeladen.
Mehr als eine Million Mal wurde die Vogelstimmen-App der TU Chemnitz heruntergeladen.  © privat

App-Nutzer helfen Wissenschaftlern bei Vogel-Forschungen

TU-Forscher Stefan Kahl entwickelte die App "BirdNET". Er fing etliche Vogelstimmen mit einem Richtmikrofon ein (Archivbild).
TU-Forscher Stefan Kahl entwickelte die App "BirdNET". Er fing etliche Vogelstimmen mit einem Richtmikrofon ein (Archivbild).  © Sven Gleisberg

Egal ob Amsel, Fink, Specht oder Star - der Algorithmus erkennt fast jeden Vogelgesang und kann diesen zuordnen.

Dabei hat die App eine Trefferquote von 80 bis 85 Prozent bei heimischen Vogelarten.

"Ein hervorragender Wert", sagt Kahl: "Diesen können wir kaum erhöhen, weil bei der Aufnahme von Vogelstimmen im Freien oft diverse Umgebungsgeräusche reinspielen."

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Hat man eine Vogelart erkannt, kann man sich zusätzlich in der App Details anzeigen lassen. Anschließend lassen sich die Beobachtungen mit Freunden teilen.

Und: Jeder App-Nutzer hilft den Wissenschaftlern bei weiteren Vogel-Forschungen. "Personen, die unsere App nutzen, arbeiten sozusagen aktiv an ihrer Verbesserung mit. Denn wenn wir wissen, wo sich welche Arten aufhalten, können wir zum Beispiel Zugrouten der Vögel oder lokale Dialekte untersuchen", erklärt der Medieninformatiker.

Eine Amsel zwitschert auf einem Baum. Mit der Vogelstimmen-App "BirdNET" lässt sich das Tier genau identifizieren.
Eine Amsel zwitschert auf einem Baum. Mit der Vogelstimmen-App "BirdNET" lässt sich das Tier genau identifizieren.  © 123rf/sandermeertinsphotography

Wer beim nächsten Spaziergang also wissen möchte, welche Vögel sich in der Umgebung befinden, sollte sich die App "BirdNET" aufs Smartphone laden. Diese gibt's neuerdings auch für iOS-Geräte.

Titelfoto: Privat, Uwe Meinhold

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