Wegen Sommerhitze: Erster Ansturm auf die Chemnitzer Badestellen
Chemnitz - Pack die Badehose ein: Freitag erwarten die Freibäder der Stadt den ersten Besucheransturm nach Beginn der Corona-Krise. Den haben die Badleiter verdient, mussten sie doch zuletzt eher leere Becken bewachen.

In Gablenz wird die Verunsicherung deutlich: Im Juni/Juli sank die Zahl der Gäste von 16.300 (2019) auf 9600. "Ist schon ein komischer Sommer", findet Schwimmmeister Stephan Zschätzsch (53). "Aber am Freitag hatte der Besuch deutlich zugelegt - das macht Hoffnung für Sonnabend und den August."
Die Hygienevorschriften sind streng. Nur 1000 Badegäste sind in Gablenz erlaubt. Auf das Abstandsgebot weist das Personal sogar per Lautsprecherdurchsagen hin. Von Angst ist in den Becken wenig zu spüren. Im Gegenteil: "Wir haben Platz zum Schwimmen und Tauchen", freuen sich Helena (15) und Luna (11). Mutter Peggy Glöckner (40) fügt hinzu: "Wenn Menschen zu nahe kommen, gehen wir weg."
Rund 10.000 Besucher seit Pfingsten verzeichnet das Freibad Wittgensdorf. Ebenfalls ein Rückgang. Badleiter Eric Hofmann bleibt Optimist: "Bei 31 Grad, die es heute geben soll, ist es bei uns am schönsten." Frances (16) findet halbvolle Bäder doppelt gut: "Da kann ich öfter ins Wasser springen."
Toll finden Carina (35) und Emil Kunze (9) sowie Maika (45) und Fritz Finter (6) diese Badesaison: "Wittgensdorf hat alles - dieses Jahr auch viel Platz."



Bei dem herrlichen Wetter nutzen die Chemnitzer jede Gelegenheit, sich abzukühlen. Gestern tummelten sich auch zwei Dutzend Nacktbader an der Talsperre Euba. Sogar in den städtischen Brunnen spritzen sich die Kinder nass. Es könnte doch noch ein schöner Sommer werden.
Titelfoto: Kristin Schmidt