Stadtrat sieht Sicherheitslücken beim Chemnitzer Weihnachtsmarkt
Chemnitz - Zwischen Glühwein, Pyramide und Besinnlichkeit stellt sich in diesen Tagen auch die Frage: Wie sicher ist der Chemnitzer Weihnachtsmarkt wirklich?
Ordnungsbürgermeister Knut Kunze (55, parteilos) hatte wie im Vorjahr einen fünfstelligen Betrag in Zugfahrtsperren investiert. Dazu kommen gemeinsame Streifen und tägliche Lage-Abstimmungen mit der Polizei, um auf Entwicklungen schnell reagieren zu können.
Stadtrat Dietmar Holz (65, BSW) ist die Zugänge abgelaufen – und hält sie für unzureichend. Von der Straße der Nationen, in der Kurve Richtung Zenti, könne man rechts am Galerie-Gebäude vorbei auf den Markt fahren. Auch von der Theaterstraße aus sieht er Gefahren.
Für ihn ist klar: "Man kann nicht das kleine Tor schließen und die große Scheune auflassen. Sicherheit macht nur Sinn, wenn sie bis zu Ende gedacht wird und nicht im Klein-Klein stecken bleibt."
Ein erhöhtes Risiko speziell für Chemnitz sieht Holz offiziell nicht – "auch wenn wir noch im KuHa-Jahr sind". Doch die vergangenen Jahre hätten gezeigt, wie empfindlich Weihnachtsmärkte sind: "Der Anschlag in Magdeburg kam aus heiterem Himmel."
Genau das ist der Punkt, der Kritiker wie Holz umtreibt: Es braucht keine "besondere Gefahr" für Chemnitz, um aus einem normalen Abend plötzlich einen Katastropheneinsatz zu machen.
Titelfoto: Kristin Schmidt
