Zoff um Weindorf-Kosten in Chemnitz! Veranstalter muss nix zahlen, seine Winzer schon
Chemnitz - Knatsch um die Marktgebühren auf dem Weindorf! Die Stadt Chemnitz hat dem Veranstalter, Matthias Polster (66, Polster Catering), die Marktgebühren erlassen. Immerhin 33.000 Euro! Eine spürbare Hilfe - von der die Händler allerdings nichts zu spüren bekommen.

Standgebühren, Werbepauschale, Strom und Wasser: "Die Kosten fressen uns auf!", sagt Ilona Mende (56) vom Weingut Schabehorn (bei Meißen). Ihr Stand koste so viel wie im Vorjahr.
Ein großes Plus sei auf dem Weindorf nicht zu machen - der Hygieneauflagen wegen. Diese beschränken die Teilnehmerzahl auf 999. Ein Sitzplatz muss vorher online gebucht werden.
"Nein, von so einer Befreiung höre ich zum ersten Mal", erklärt Tom Schwarze (19), der an diesem Tag die Süßigkeitenbude der Familie leitet. "Wir hatten in diesem Jahr stark überlegt, ob wir überhaupt beim Weindorf mitmachen", erzählt der 19-Jährige.
Durch die pandemiebedingten Mindereinnahmen sei es 2020 schon "total schwierig" gewesen, ein Plus zu machen.
Veranstalter Matthias Polster schlägt dasselbe Klagelied an: Im vergangenen Jahr habe der Kassensturz nach dem Weinfest ein Minus von 50.000 Euro aufgewiesen.
Grund seien Mehrkosten gewesen, etwa das Aufstellen von Hygienespendern, das Anstellen von Sicherheitsdiensten und das Anbringen der Umzäunung.




AfD-Stadtrat Nico Köhler (44) kritisiert Gebühren für die Winzer
Nico Köhler (44, AfD) kritisiert die Gebühren für die Winzer, stellt Polsters Bilanz mit einer Gegenrechnung infrage: "Die reine Standmiete ist circa 2000 Euro netto. Um die 30 Weindorfstände multipliziert, ergibt das 60.000 Euro.
"Wenn man allein bei der Standgebühr rund 27.000 Euro Gewinn macht, kann man sich ein Verlustgeschäft nicht vorstellen."
Titelfoto: Uwe Meinhold