2400 Verstöße in Dresden: Polizei zieht nach Kontrollaktion alarmierendes Fazit

Dresden - Der Radverkehr in Dresden muss sicherer werden! Zwei Wochen lang kontrollierten Polizisten in einer gemeinsamen Aktion mit der Landeshauptstadt insgesamt 3300 Fahrzeuge, darunter rund 1400 Drahtesel. Am vergangenen Wochenende endete "Respekt durch Rücksicht - Radverkehr im Blick" schließlich, mit einer erschütternden Bilanz!

Die Polizeibeamten Eva Walter und Thomas Kiraly von der Dresdner Polizei kontrollieren den Elberadweg in Höhe des Ausfluglokals Fährgarten Johannstadt.
Die Polizeibeamten Eva Walter und Thomas Kiraly von der Dresdner Polizei kontrollieren den Elberadweg in Höhe des Ausfluglokals Fährgarten Johannstadt.  © dpa/Matthias Rietschel

Laut der sächsischen Polizei zählten die Beamten insgesamt 2400 Verstöße innerhalb des kurzen Kampagnenzeitraums.

Rad-Sünder benutzten 530-mal verbotenerweise den Gehweg und waren 475-mal entgegen der eigentlichen Fahrtrichtung unterwegs. 133 Radler fuhren über rote Ampeln und 39 konnten ihr Handy beim Fahren einfach nicht aus der Hand legen.

Die Ordnungshüter schauten sich aber nicht nur umweltbewusste Velofahrer ganz genau an, auch motorisierten Wagenlenkern ging es an den Kragen.

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306 Autofahrer fuhren bei Rot über Ampeln und 266 Handysünder mussten mit einer saftigen Strafe rechnen.

Zudem hatten 152 Kraftfahrer keinen Sicherheitsgurt angelegt, 89 waren mit Mängeln am Fahrzeug im Straßenverkehr unterwegs und 18 Verkehrssünder überholten Radfahrer mit zu geringem Seitenabstand von innerorts mindestens 1,5 Metern.

Dresdens Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (43, Die Grünen) will bessere Voraussetzungen für Radfahrer schaffen.
Dresdens Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (43, Die Grünen) will bessere Voraussetzungen für Radfahrer schaffen.  © Steffen Füssel

Ein langer Weg zur sicheren Rad-Stadt

Auch Autofahrern ging es an den Kragen: Rotlicht- und Handy-Verstöße zählten zu den häufigsten Vergehen.
Auch Autofahrern ging es an den Kragen: Rotlicht- und Handy-Verstöße zählten zu den häufigsten Vergehen.  © Holm Helis

An den Kontrolltagen waren bis zu 30 Polizeibeamte per Auto und Fahrrad auf Streife und folgten auch den mehr als 2400 eingegangenen Hinweisen der fürsorglichen Dresdner.

Im Bürgerbeteiligungsportal können engagierte Bewohner den Ordnungskräften noch bis zum kommenden Sonntag (7. Mai) Hinweise auf besonders unsichere Rad-Orte liefern.

Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (43, Die Grünen) will noch bessere Voraussetzungen für den noch nicht allzu sicheren Radverkehr schaffen, denn "die meisten Verstöße gab es dort, wo Radfahrer keine geeigneten oder umwegfreien Radverkehrsanlagen vorfinden".

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Für Gerald Baier (45), den Leiter der Verkehrspolizeiinspektion, zeigte die Aktion noch zu viele Verstöße auf: "Es liegt noch ein gutes Stück Arbeit vor uns allen."

Gerald Baier (45), der Leiter der Verkehrspolizeiinspektion, zählte zu viele Regelverstöße in den Aktionstagen.
Gerald Baier (45), der Leiter der Verkehrspolizeiinspektion, zählte zu viele Regelverstöße in den Aktionstagen.  © Holm Helis

Hoffentlich läuft die nächste "Respekt durch Rücksicht"-Aktion deliktfreier ab: Für kommenden Herbst sind schon wieder Kontroll-Wochen geplant.

Titelfoto: dpa/Matthias Rietschel

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