Attacken auf Pressevertreter: Anklage nach rechter Demo in Dresden

Dresden - Am Mittwoch demonstrierte NPD-Kader Max Schreiber (35) wieder gegen die Flüchtlingsunterkunft in Dresden-Sporbitz, macht sich vorgeblich Sorgen um steigende Kriminalität. Gegen ihn selbst hat die Staatsanwaltschaft nun Anklage erhoben, weil er mit anderen auf einer Demo auf Journalisten losging.

Max Schreiber organisiert mittlerweile für die "Freien Sachsen" die Proteste gegen die Flüchtlingsunterkunft in Sporbitz.
Max Schreiber organisiert mittlerweile für die "Freien Sachsen" die Proteste gegen die Flüchtlingsunterkunft in Sporbitz.  © Steffen Füssel

Am 13. Februar 2022 sicherte ein riesiges Polizeiaufgebot die Situation rund um den Neonazi-Aufmarsch in der Dresdner Innenstadt ab.

Weniger im Blick war die zu diesem Zeitpunkt wöchentlich stattfindende Demo aus dem "Querdenker"-Spektrum in Laubegast. Auch eine Gruppe Pressevertreter war dort unterwegs.

Das passte offenbar den Brüdern Max und Moritz (32) nicht: Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen nach TAG24-Informationen vor, auf die Journalisten mit den Worten "Macht die Kamera aus!" zugestürmt und sie so abgedrängt zu haben.

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Tatvorwurf: gemeinschaftliche Nötigung.

Auch das Umfeld von "Querdenken"-Kopf Marcus Fuchs Pressevertreter angegriffen haben

Max Schreiber (35, l.) und sein Bruder Moritz (32) bedrängten am 13. Februar 2022 Pressevertreter, sind nun wegen Nötigung angeklagt.
Max Schreiber (35, l.) und sein Bruder Moritz (32) bedrängten am 13. Februar 2022 Pressevertreter, sind nun wegen Nötigung angeklagt.  © vue.critique

Außerdem: Der als Personenschützer von "Querdenken"-Kopf Marcus Fuchs (39) auftretende Berliner Steve H. (44) soll einem Kontrahenten in den Oberkörper getreten haben. Sven K. (46) wiederum soll mit dem Rad gestürzt sein.

Als er gefragt wurde, ob er Hilfe brauche, soll er nach dem Kopf des Hilfswilligen geschlagen haben, was dieser jedoch abwehren konnte.

Auch vonseiten der Demonstranten gab es Anzeigen gegen die Pressevertreter und deren Begleiter, da diese sich mit Pfefferspray gegen die Attacken gewehrt hatten.

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Nach TAG24-Informationen wurden diese Verfahren jedoch alle eingestellt.

Titelfoto: Montage: Steffen Füssel, vue.critique

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