Blaues Wunder: Autofahrer müssen eine Fahrbahn an Radler abgeben!

Dresden - Bahn frei für Dresdens Fußgänger und Radfahrer! Mehre Dutzend Geh- und Fahrradwege ließ die Stadt im vergangenen Jahr sanieren. In diesem Jahr macht das Rathaus ambitioniert weiter.

Rote Fahrbahnmarkierungen für Radfahrer (hier: Freiberger-/Hertha-Lindner-Straße) sind in Dresden auf dem Vormarsch.
Rote Fahrbahnmarkierungen für Radfahrer (hier: Freiberger-/Hertha-Lindner-Straße) sind in Dresden auf dem Vormarsch.  © Thomas Türpe

Eines der spektakulärsten Vorhaben: Auf dem "Blauen Wunder" müssen die Autofahrer auf Dauer einen Fahrstreifen zugunsten von Radfahrern abtreten. Die sollen künftig auf einem der einst zwei Autostreifen Richtung Schillerplatz fahren.

"Radfahrer waren auf der Brücke bisher immer sehr riskant unterwegs", so Baubürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne). Autofahrer konnten sich schon daran gewöhnen:

Seit Beginn der Brückensanierung müssen sie bereits auf eine Fahrbahn zugunsten der Bauarbeiten verzichten.

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Für eine Flussüberquerung in die Gegenrichtung nutzen Radfahrer indes weiterhin die Außenwege der Brücke.

Auch im Dresdner Westen wird das Fahrradfahren komfortabler. Die Radroute Ost wird 2023 an den Straßburger Platz angebunden und über die Comeniusstraße weitergeführt.

Baubürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne) stellte am Mittwoch die Vorhaben der Öffentlichkeit vor.
Baubürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne) stellte am Mittwoch die Vorhaben der Öffentlichkeit vor.  © Thomas Türpe
Simone Prüfer (57) hat als Leiterin des Straßen- und Tiefbauamtes auch in diesem Jahr alle Hände voll zu tun.
Simone Prüfer (57) hat als Leiterin des Straßen- und Tiefbauamtes auch in diesem Jahr alle Hände voll zu tun.  © Thomas Türpe
Für ihn war es vermutlich die letzte Präsentation: Stadtplaner Stefan Szuggat (54) wechselt in wenigen Wochen in die Dortmunder Stadtverwaltung.
Für ihn war es vermutlich die letzte Präsentation: Stadtplaner Stefan Szuggat (54) wechselt in wenigen Wochen in die Dortmunder Stadtverwaltung.  © Thomas Türpe
"Bike+Ride"-Stationen, wie hier am Bahnhof Neustadt, sollen in den kommenden Monaten in Dresden errichtet werden.
"Bike+Ride"-Stationen, wie hier am Bahnhof Neustadt, sollen in den kommenden Monaten in Dresden errichtet werden.  © Thomas Türpe

Eltern können ruhiger schlafen

Bleibt auch nach den Bauarbeiten zweispurig: das Blaue Wunder zwischen Loschwitz und Blasewitz.
Bleibt auch nach den Bauarbeiten zweispurig: das Blaue Wunder zwischen Loschwitz und Blasewitz.  © Ove Landgraf

Dafür lässt das Straßenbauamt vier Kreuzungen umbauen. Auf der Bautzner Straße, die entlang der Elbschlösser verläuft, werden zusätzliche Radfahrstreifen und Rotmarkierungen aufgetragen.

Pendler können in Zukunft an noch mehr Punkten in der Stadt leichter zwischen Fahrrad und dem ÖPNV wechseln. Die Planungen für 70 weitere "Bike+Ride"-Stationen mit rund 1500 zusätzlichen Radabstellplätzen sind bereits abgeschlossen.

Zudem wird in Zukunft auf immer mehr Radstrecken Winterdienst durchgeführt. "Alles in allem mehren sich die Verbesserungen für den Radverkehr Stück für Stück", sagt Edwin Seifert (50), Geschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs Dresden.

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Doch auch dem "Fußvolk" schenkt das Rathaus Beachtung. Rund 50 Gehwege werden 2023 saniert oder gänzlich neu gebaut. Besonders Eltern können nun ruhiger schlafen:

Die Verwaltung legt dieses Jahr einen Schwerpunkt auf die Schulwegsicherheit und die Einrichtung weiterer Zebrastreifen.

Titelfoto: Ove Landgraf

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