Corona-Hammer in Sachsen: Ab Montag Schulen, Kitas und fast alle Geschäfte zu!

Dresden - Sachsen reagiert auf die angespannte Situation! Ministerpräsident Michael Kretschmer (45, CDU) hat im Zuge der immer dramatischeren Lage rund um das Coronavirus im Freistaat die Zügel noch einmal deutlich angezogen.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (45, CDU) zieht die Zügel im Freistaat an. Grund sind die weiterhin hohen Infektionszahlen.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (45, CDU) zieht die Zügel im Freistaat an. Grund sind die weiterhin hohen Infektionszahlen.  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Kretschmer sowie Wolfram Günther (47, Bündnis 90/Die Grünen) und Martin Dulig (46, SPD) sprachen in einer Sonderpressekonferenz am Dienstagmittag über neue und deutlich strengere Maßnahmen, die für Sachsen ab Montag, den 14. Dezember 2020 (0 Uhr) gelten sollen.

Hintergrund sind die weiter hohen Infektionszahlen im Freistaat. Das Land müsse zur Ruhe gebracht werden, so der Ministerpräsident im Laufe der Pressekonferenz. Weitere Einschränkungen seien zu erwarten. Diese sollen am Freitag entschieden werden.

Schulen, Kindergärten und Horte werden ab Montag, den 14. Dezember, geschlossen.

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Um das Infektionsgeschehen zu brechen, werden dazu ebenso alle Geschäfte, ausgenommen die des täglichen Gebrauchs, ab Montag geschlossen.

Gelten sollen die entsprechenden Maßnahmen der Regierung vorerst bis zum 10. Januar.

"Die Situation in den Krankenhäusern ist in vielen Orten höchst gefährlich", so der MP, welcher zu bedenken gab, dass schon jetzt teilweise Patienten aus Ermangelung an Betten verlegt werden müssen.

Coronavirus in Sachsen: Weitere Einschränkungen im Kampf gegen die Pandemie

Michael Kretschmer (45, CDU, l.), Ministerpräsident von Sachsen, und Martin Dulig (46, SPD), Wirtschaftsminister von Sachsen, kommen in der Staatskanzlei zu einer Pressekonferenz.
Michael Kretschmer (45, CDU, l.), Ministerpräsident von Sachsen, und Martin Dulig (46, SPD), Wirtschaftsminister von Sachsen, kommen in der Staatskanzlei zu einer Pressekonferenz.  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

"Das Virus hat eine stärkere Kraft als im Frühjahr", so der Ministerpräsident zu Beginn der Pressekonferenz. Dazu stellte er zwei Charts vor, die die Infektionszahlen aufzeigten.

"Heute sind wir inzwischen an der Kapazitätsgrenze angelangt. Es geht um nichts Geringeres als um Leben und Tod", so Dulig. Die "Unvernunft einiger Weniger" kritisierte er dabei entschieden.

Doch was bedeuten die verschärften Regeln nun für Weihnachten?

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Die Zahl der Personen, die sich über das Fest treffen dürfen, wird auf zehn Leute festgesetzt werden.

Jedoch nur im Zeitraum vom 23. Dezember (12 Uhr) bis zum 27. Dezember (12 Uhr).

Mund-Nasenschutz im öffentlichen Raum in Sachsen

Öffentlicher Alkoholgenuss soll zudem verboten, Sporthallen geschlossen werden. Eine Maskenpflicht soll es darüber hinaus auch im öffentlichen Raum geben. Zugang zu Alten- und Pflegeheimen wird es nur noch mit Coronavirus-Schnelltests geben.

"Versammlungen sind weiter möglich. Aber man kann nicht einfach losmarschieren, sondern muss ein Konzept haben, das den Ort des Versammlungsgeschehens berücksichtigt. Es wird ein Ausnahmekatalog für ab einer Inzidenz von 300 geben", so Dulig weiter.

Coronavirus in Sachsen: Friseure bleiben offen, Kita-Notkonzept wird ausgearbeitet

Martin Dulig (46, SPD), Wirtschaftsminister von Sachsen.
Martin Dulig (46, SPD), Wirtschaftsminister von Sachsen.  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Dulig stellte den Friseuren zudem in Aussicht, dass sie weiter arbeiten können. Offen bleiben werden in Sachsen zudem Getränke-Läden, Apotheken, Drogerien, Banken, Sparkassen, Reinigungen, Zeitungsverkäufe, Post- und Tankstellen. Der Weihnachtsbaum-Verkauf bleibt weiterhin möglich.

Günther sagte ferner auf Nachfrage, dass ein Notkonzept für Kitas in den nächsten Tagen ausgearbeitet werden soll. Laut Dulig sollen die Kontrollen der Maßnahmen "auf öffentlichen Plätzen und im Einzelhandel" verschärft werden.

Nichtsdestotrotz stellte er überdies noch einmal klar, dass der finale Beschluss erst am Freitag getroffen werde.

Ministerpräsident Kretschmer nahm auch zu Nachfragen bezüglich möglicher Ausgangssperren Stellung. "Darüber muss in den nächsten Tagen diskutiert werden. Weil Ausgangsbeschränkungen nicht mehr allein wirken."

Auch im Hinblick auf das anstehende Weihnachts-Shopping, erwartet Dulig "eine große Herausforderung. Wir müssen mit einem hohen Ansturm rechnen. Darum unsere Bitte: Verhalten Sie sich vernünftig - und: Unterstützen Sie den sächsischen Einzelhandel."

"Das Tanken, das Einkaufen im Nachbarland ist kein Grund, das endet in Quarantäne", so Kretschmer weiter in Bezug auf Fahrten über die Grenzen nach Tschechien und Polen. Der Pendlerverkehr für Arbeitskräfte, "die auf der einen Seite arbeiten, auf der anderen wohnen", bleibt jedoch weiterhin auch ohne Quarantäne möglich.

Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

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